Die ARD-Verantwortlichen haben entschieden, Xavier Naidoo zum "Eurovision Song Contest" nach Stockholm zu schicken. Diese Nachricht löste bei den Fans und in den Medien Kritik aus. Nicht nur weil die Zuschauer sonst im Vorentscheid demokratisch über den deutschen Teilnehmer entscheiden durften, sondern auch wegen Xavier Naidoos zweifelhaften politischen Ansichten.
So könnten Texte des Mannheimers als homophob und volksverhetzend interpretiert werden, heißt es. Außerdem sympatisiere er mit den rechtspopulistischen Reichsbürgern und trage Verschwörungstheorien weiter.
Rechtfertigung der ARD
Schnell rechtfertigte sich die ARD. "Dass Xavier Naidoo polarisiert, wussten wir. Zu den einzelnen Vorwürfen: Xavier Naidoo steht für Toleranz allen Lebensentwürfen gegenüber, die es in dieser Republik gibt", sagte Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber. "Für uns war es wichtig, mit jemandem anzutreten, der über eine hervorragende Bühnenpräsenz verfügt, der ein sehr guter Sänger ist und der mit uns auf die Suche nach einem Lied geht".
Freiheit, Toleranz und Liebe
Nun äußerte sich Xavier Naidoo in einer Stellungnahme selbst zu den Vorwürfen. "Seit meinen ersten Bühnenauftritten trete ich bekanntlich öffentlich für Werte wie Freiheit, Toleranz und Liebe ein", lässt er über die offizielle "ESC"-Website "eurovision.de" ausrichten. "Keiner, der mich persönlich kennt, hat mir jemals auch nur annähernd das Gegenteil vorgeworfen."
Von Reichsbürgern distanziert
Nach eigener Aussage habe er sich von den "sogenannten Reichsbürgern" bereits deutlich distanziert. "Ich bin froh, in einem 'bunten' Deutschland zu leben, mit einer Vielfalt an Lebensentwürfen und Religionen, über die ich mich freue. Mit meinem ganzen Wesen stehe ich für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland und einen respektvollen sowie friedlichen Umgang miteinander."
Bleibt abzuwarten, ob dieser Vorstoß Xavier Naidoos Kritikern nun den Wind aus den Segeln nimmt.