Inhalt
Ex-Marine Tommy (Tom Hardy) kehrt in seine Heimatstadt zurück, wo ihn sein alkoholkranker Vater Paddy (Nick Nolte) für einen Boxkampf der härteren Art vorbereiten soll. Bei "Sparta", dem Mixed-Marshal-Arts-Turnier geht es nämlich ganz besonders zur Sache. Zunächst besiegt Tommy seine Gegner reihenweise, doch dann stellt sich ihm einer in den Weg, mit dem Vater und Sohn nicht gerechnet hätten: Tommys Bruder Brendan (Joel Edgerton), eigentlich Physiklehrer, braucht das Preisgeld, um seine Familie aus den Schulden zu holen. Brendan kämpft sich als Underdog durch den Wettkampf - bis es im Ring zum Showdown zwischen den beiden Brüdern kommt.
Stars
Die Geschichte vom Underdog, der sich für den wichtigsten Kampf seines Lebens vorbereitet, war vermutlich schon zu Zeiten "Rockys" und "Karate Kids" ziemlich vergriffen. Tatsächlich findet "Warrior" in weiten Teilen am Boxsack, im Boxring und mit Kampfszenen statt, die in bekannter US-Manier brutal und dramatisch aufbereitet sind und den sensiblen Zuschauer teilweise auch zum Wegschauen zwingen.
Tom Hardy und Joel Edgerton liefern hier solide, aber auch oft gesehene Leistungen ab, ihre zum Teil überladenen Charaktere müssen etwas zu oft mit nackten Oberkörpern die Muskeln zeigen. Dennoch: Als Sportlerdrama ist der Film ebenso spannend wie seine Vorgänger und besticht dazu vor allem mit der Geschichte abseits des Boxens. Denn die schwierige Beziehung zwischen den zwei Brüdern und ihrem Vater ist das, was "Warrior" besonders macht. Verantwortlich für diese Stärke ist allein Nick Nolte, der in der Rolle des Vaters, der versagt hat und sich nun wieder vor demselben Scheitern findet, absolut brilliert. Nicht umsonst winkt ihm dafür der Oscar. Ebenfalls mitreißend ist die Darstellung von Nebendarstellerin Jennifer Morrison, die es als "Brendans" Frau "Tess" schafft, mehr zu sein als nur das wimmernde Weibchen am Boxringrand.

Fazit
Dem deutschen Kinogänger ist bei "Warrior" tatsächlich etwas entgangen. Denn auch wenn die Story an sich abgegriffen klingt, schafft der Film es doch, von Anfang bis Ende zu fesseln. Dass der Streifen nun auf DVD herauskommt, ist nur ein kleiner Trost. Denn die Boxszenen und nicht zuletzt Nick Noltes unvergleichlichen Auftritten sollte man eigentlich auf der Leinwand genießen können. Immerhin: Zu Hause können Kampfsportfans und die, die es werden wollen, sich vor allem dem Bonusmaterial widmen, das den Zuschauer voll in die Welt der "Mixed Martial Arts" eintauchen lässt.
"Warrior" ist ab 24. Februar auf DVD erhältlich.
Shila Meyer-Behjat