Wie fühlt sich der plötzliche Ruhm an?
Es ist überwältigend, ich habe die vergangenen Wochen wie im Rausch erlebt. Ich werde das alles in Ruhe verdauen, wenn ich wieder zu Hause in Berlin bin.
Vor zehn Jahren feierten Sie Ihren großen Durchbruch mit "Goodbye Lenin". Wie haben Sie sich seitdem verändert?
Wenn das, was mir jetzt gerade passiert, vor zehn Jahren passiert wäre, dann wäre ich wahrscheinlich vollkommen von den Socken gewesen. Da ich jetzt schon eine Weile dabei bin, kann ich damit besser umgehen.
Üben Sie schon für die Oscar-Verleihung?
Ich denke im Moment überhaupt nicht über Preise nach. Außerdem hatte ich nie diese fixe Idee, nach Hollywood gehen zu müssen. Ich habe übrigens keinen dieser Hollywood-Filme in Amerika gedreht, sondern in England oder in Deutschland. Dass ich jetzt in Hollywood bin, stimmt also gar nicht.
Hollywood kommt vielmehr zu Ihnen ...
(lacht) Ja, das klingt natürlich etwas eitel. Selbstverständlich ist es großartig, mit tollen amerikanischen Regisseuren wie Ron Howard oder Quentin Tarantino zusammenzuarbeiten. Aber ich fühle mich sehr verwurzelt in Europa und werde immer mit einem Fuß hier bleiben.
In "Rush" spielen Sie den Rennfahrer Niki Lauda, einen ziemlich speziellen Typen. Hatten Sie keine Angst, dass es wie eine Parodie rüberkommen könnte?
Ja, natürlich. Ich bin in Köln aufgewachsen, in der Nähe des Nürburgrings. Da wusste man schon als Kind, wer Niki Lauda ist. Er ist eine lebende Legende, ihn zu spielen bedeutete eine große Verantwortung.
Im Interview mit "GalaMEN" erzählt Lauda, dass er durch "Rush" etwas über sich selbst gelernt hat. Was bedeutet Ihnen sein Lob?
Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Wie man im Film sieht, ist er der undiplomatischste Mensch, den man sich vorstellen kann. (lacht) Dass er zufrieden ist, bedeutet mir am meisten.