Das gibt's doch nicht. Da kommen vier englische Indie-Rocker aus England nach Hamburg, und urplötzlich zieht der Himmel auf, die Sonne knallt und der Himmel könnte kaum blauer sein. Karma? Zufall? Glück? Egal. Dan, Kyle, Will und Woody von Bastille haben nichts anderes verdient. Wir trafen die vier Gentlemen zu einem Gespräch über Idole, unvergessliche Momente und gerade noch abgewendete Karrierealternativen.
Moin, Bastille! Ihr habt gerade euer zweites Album fertiggestellt. Wie geht’s euch damit?
Moin! Ha, das ist cool. (lachen) Uns geht es sehr gut, aber es ist auch etwas verrückt. Wir befinden uns gerade in dieser schwebenden Phase dazwischen. Alles ist fertig, aber noch wissen wir nicht, wie die Fans reagieren werden.
Seid ihr etwa immer noch nervös?
Aufgeregt ja, aber nervös nicht. Wir möchten einfach, dass es den Leuten gefällt.

In Deutschland hat sich von Beginn an eine riesige Bastille-Fangemeinde aufgebaut. Das ist nicht selbstverständlich für eine britische Band, die sich einen französischen Namen gibt und über zerstörte römische Städte singt.
Das stimmt! (lachen) Unsere deutschen Fans sind einfach super. Woody (Anm.: Schlagzeuger Chris Wood) hat eine deutsche Ehefrau, die sogar hier aus Hamburg kommt. Als wir erzählten, dass wir herkommen werden, haben unsere englischen Freunde sofort ganz begeistert von der Stadt erzählt und uns Tipps gegeben.
Hand aufs Herz: Wer sind eure musikalischen Vorbilder? Wo holt ihr euch die Inspiration für neue Songs?
Dave Grohl. Damon Albarn, weil er so unglaublich abwechslungsreich und vielschichtig Musik macht. Kanye West ist als Produzent auch richtig gut. Aber auch David Lynch ist eine Quelle der Inspiration.
Und mit wem würdet ihr gerne mal zusammenarbeiten, wenn ihr einen Wunsch frei hättet?
(Einstimmig) Rihanna!

Was war euer bester Fan-Moment?
Oh das ist schwer. Einmal wurde vor uns ein Heiratsantrag gemacht, das war sehr cool. Das war in Philadelphia nach dem Konzert, als die Besucher sich ganz artig in einer Reihe aufstellten um Fotos zu machen. Ein Typ, leicht alkoholisiert, vielleicht so Mitte 20, kniete plötzlich vor uns nieder. Aber er sah gar nicht seine Freundin an, sondern uns! Er wollte es unbedingt in unserem Beisein machen. Das war echt verrückt. Am Ende hat sie aber natürlich "Ja" gesagt und wir fielen uns total happy in die Arme.
…und der schlimmste?
Dan: Ein Fan hat mal meine Mutter in ihrem Haus aufgesucht und belagert, das war ziemlich beängstigend. Aber wir haben wirklich großes Glück mit unseren Fans.
Woody: Das stimmt! Nur ein Beispiel dazu: Wir haben "Good Grief" vor der Veröffentlichung einmal live gespielt. Es gab Aufnahmen davon, die natürlich jederzeit im Netz auftauchen konnten. Aber diese unglaublichen Leute haben einen Pakt geschlossen und sich geschworen, es nicht zu veröffentlichen. Sie haben uns alle beschützt.
Was gefällt euch besser: Vor Tausenden Menschen auf einem Festival spielen oder im kleinen, intimen Rahmen in einem Club?
Da können wir uns ehrlich nicht entscheiden. Beides hat seine Vorteile. Wir waren letztens beim Lollapalooza in Chicago, was absolut unglaublich war. Kurz zuvor spielten wir vor 1000 Leuten und die Stimmung war der Wahnsinn. Alle sangen mit, tanzten und sprangen herum. Diese Energie springt auf uns über.
Wenn aus euch keine erfolgreichen Musiker geworden wären, welchen Beruf hättet ihr dann heute?
Woody: Ich würde als Sportkommentator arbeiten.
Kyle: Ich wäre vermutlich obdachlos, aber auf eine sexy Art.
Dan: Ich wäre Journalist geworden. Zum Masterstudium war ich sogar schon angemeldet – aber dann lief es mit der Band so gut.
Will: Ich wäre auf jeden Fall James Bond. Oder ein Vagabund, der durch die Gegend streunert. Oder in der Mafia.
Vielen Dank für eure Zeit. Ahoi!
"Wild World" von Bastille erscheint am 09. September 2016 bei Universal Music
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