Die süddeutsche Gemütlichkeit
fehlt der gebürtigen Oberbayerin in der Wahlheimat Berlin manchmal schon. Umso besser, dass die TV-Serie "Klimawechsel" (ZDF, ab 7. 4., 20.15 Uhr) in München gedreht wurde. Die mal komischen, mal traurigen Geschichten um vier Lehrerinnen in den Wechseljahren inklusive Hitzewallungen sind nicht zuletzt dank der wunderbaren Andrea Sawatzki das Einschalten wert.
Sie sprechen in der Serie so ein schönes Bayerisch! Erklingt das daheim auch?
Nur wenn ich mit bayerischen Freunden zusammen bin, kommt das manchmal ein bisschen durch.
Mit Ihrem Partner Christian Berkel und den beiden gemeinsamen Söhnen leben Sie in Berlin. Was ist in München besser als in Berlin?
Die Behaglichkeit. Die Biergärten! Berlin versucht das ein bisschen zu kopieren: Am Schlachtensee gibt es einen versucht bayerischen Biergarten, aber das ist kein Vergleich zum Original. Ich liebe die bayerische Mentalität, die Sprache, die Berge, kurz: das Lebensgefühl dort.
Wechseljahre sind nicht gerade ein Top-Thema im TV ...
Das Erste, was ich über das Projekt gehört habe, war der Name der Autorin: Doris Dörrie. Mit ihr wollte ich schon lange arbeiten. Und das Thema Wechseljahre: Ich wusste nicht, ob ich wirklich etwas dazu beitragen kann, weil ich noch nicht drin bin.
Fällt es Männern leichter als Frauen, alt zu werden?
Frauen wird das Alter oft als Makel angelastet, Männer dagegen gelten mit grauen Schläfen eher als erotisch. Trotzdem glaube ich nicht, dass ihnen das Altern leichter fällt. Frauen versuchen ständig und überall ein Gegenmittel für alles zu finden, was sie belastet. Deswegen haben es Männer mit Frauen ja auch manchmal so schwer (lacht).
Inwiefern?
Weil Frauen über Probleme sprechen, sich auch mal beklagen. Männern schlucken alles, auch das Altwerden, und machen lieber hintenrum die eine oder andere verbotene Erfahrung mit jüngeren Frauen, um sich ihr Selbstbewusstsein und ihre Jugend wiederzuholen. Und so blöd es sich anhört: Man ist wirklich immer nur so alt, wie man sich fühlt.
Nina Annika Klotz