Kein Mensch hat makellose Haut. Denn ob jung oder alt, bei fast jedem von uns lassen sich pigmentierte Veränderungen der Haut ausfindig machen. Tatsächlich sind Schätzungen zufolge 90 Prozent der Deutschen von Pigmentflecken betroffen. Besonders, wenn die Hautunregelmäßigkeiten im Gesicht auftreten, werden sie von einigen Betroffenen als störend kosmetischer Makel empfunden. Doch was sind Pigmentflecken eigentlich genau, wie entstehen sie und können sie auch wieder verschwinden? GALA hat die Antworten.
Was sind Pigmentflecken?
Pigmentflecken sind Verfärbungen der Haut, die symmetrisch, asymmetrisch, klein, groß, bräunlich, rötlich oder gelblich sein können und an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten. Ärzte sprechen auch von Hyperpigmentierung.
Welche Arten von Pigmentflecken gibt es?
Der Begriff Pigmentflecken ist eine sehr allgemeine Bezeichnung für Hautveränderungen in den unterschiedlichsten Variationen, Formen und Farben. Zu den wichtigsten Arten von Pigmentflecken gehören:
- Altersflecken
- Leberflecke
- Melasma (Schwangerschaftsflecken)
- Muttermale
- Weiße Pigmentflecke
Sind Sommersprossen Pigmentflecken?
Diese Pigmentflecke werden von den meisten Menschen geliebt: Sommersprossen. Die winzig kleinen, rötlich oder gelblich gefärbten Punkte verleihen jeder Haut einen gewissen Charme. Im Sommer treten sie besonders hervor, im Winter verblassen sie meist. Gefährlich sind sie nicht.

Ist ein Pigmentfleck gefährlich?
Anders verhält sich mit anderen Pigmentflecken-Formen. Die meisten Pigmentflecken sind zwar gutartig. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich aus einigen Hautkrebs entwickeln kann. Daher sollte man die dunklen Flecken stets aufmerksam beobachten. Besonders hilfreich ist die sogenannte ABCDE-Regel bei der Beurteilung von Pigmentflecken. Jeder Buchstabe steht dabei für eine bestimmte Eigenschaft, die eine Hautveränderung haben kann:
- A = Asymmetrie
- B = Begrenzung (verwachsene, ausgezackt, raue, unebene Ränder?
- C = Colour (rosa, graue, schwarze Punkte?)
- D = Durchmesser oder Dynamik (mehr als zwei bis sechs Millimeter?)
- E = Erhabenheit (mehr als einen Millimeter?)
Wenn Sie feststellen, dass sich ein Pigmentfleck verändert oder Ihnen besorgniserregend erscheint, ist das ein Alarmsignal und Sie sollten die Ursache unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen.
Warum entstehen Pigmentflecken?
Die Hautveränderungen kommen zum Vorschein, wenn bestimmte Hautzellen – sogenannte Melanozyten – vermehrt den körpereigenen Hautfarbstoff Melanin freisetzen. Melanin ist ein Pigment, das Haut, Haar und Augen die eigentliche Farbe verleiht. An den Stellen, an denen übermäßig viel Melanin gebildet wird, werden Pigmentflecken sichtbar. Verschiedene Faktoren können eine Überproduktion von Melanin fördern, wie beispielsweise hormonelle Einflüsse, Verletzungen der Haut, Alterungsprozesse, Erkrankungen (Magen-Darm-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Autoimmunerkrankungen) und Medikamente. Die wichtigste Ursache für die Herausbildung von Pigmentflecken ist Sonnenlicht.
Der wichtigste Auslöser für Pigmentflecken: Sonnenlicht
UV-Strahlen kurbeln die Melatonin-Produktion an. Das Pigment gelangt in die umliegenden Hautzellen und legt sich dort über den Zellkern, schützt ihn vor schädigenden Sonnenstrahlen. Der Schutz macht sich in Form von Pigmentflecken bemerkbar und zeigt an, dass die Haut nicht mehr gesund, sondern mit einem Hautschaden verbunden ist. Je häufiger und intensiver wir dann der Sonne ausgesetzt sind, desto dunkler können sich die Flecken verfärben.
Können Pigmentflecken plötzlich auftreten?
Pigmentflecken können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Durch die Sonneneinstrahlung vermehren sich Pigmentflecken vor allem im Sommer. Wenn die Verfärbungen aber plötzlich auftreten, sich die Pigmentflecke noch in ihrer Form verändern und wachsen, ist ein Besuch beim Hautarzt ratsam.

Können Pigmentflecken wieder verschwinden?
Manche Pigmentflecke verschwinden irgendwann von selbst wieder, andere lassen sich nur mit der richtigen Behandlung beseitigen.
Welche Creme bei Pigmentflecken im Gesicht?
Cremes bieten eine hautschonende Möglichkeit, Pigmentstörungen loszuwerden. Bei Pigmentflecken im Gesicht kann eine sogenannte Brightening-Creme helfen. Die darin enthaltenen Wirkstoffe können Pigmentflecken aufhellen, indem sie die Produktion von Melanin hemmen. Ganz entfernen lassen sich die Hautveränderungen jedoch mit einer Creme nicht.
Pigmentflecken loswerden: Weitere Behandlungsmethoden im Überblick
Trotzdem muss sich niemand mit seinen Pigmentflecken abfinden. Inzwischen gibt es verschiedene aufhellende Verfahren, die ein optimales Ergebnis erzielen. Oft ist eine Kombination aus mehreren Verfahren sinnvoll, um Pigmentflecken zu beseitigen. Welche Therapien infrage kommen, werden Arzt und Kosmetikerin je nach Hauttyp bestimmen.
Pigmentflecken weglasern lassen
Die effektivste und schnellste Methode, um Pigmentflecken zu entfernen, ist die Behandlung mit einem Laser. Sie führt häufig schon nach einer Sitzung zum gewünschten Erfolg. Der Laserstrahl zerstört die Ablagerungen des Melanin, dem Pigment, das für die braunen Flecken verantwortlich ist. Ein Pigmentlaser ist nahezu schmerzlos. Die Kosten pro Sitzung belaufen sich auf 400 Euro und 750 Euro pro Sitzung.
Pigmentflecken entfernen mit Goldfäden
Besonders wirksam ist die Pigmentflecken-Entfernung mit sogenannten Goldfäden. Bei dieser Prozedur werden mit Gold überzogene Polymilchsäurefäden unter die dunklen Hautflecke gebracht. Hyperpigmentierungen werden auf diese Weise aufgehellt. Nach etwa acht Monaten sind die Goldfäden wieder abgebaut. Der aufhellende Effekt kann bis zu drei Jahren anhalten. Kostenpunkt: ab 1.500 Euro aufwärts.
Pigmentflecken entfernen mit TCA-Peeling
Beim sogenannten TCA-Peeling dringt Trichloressigsäure in die Haut ein, die ein oberflächliches Abschälen der Haut bewirkt. Für ein einwandfreies Ergebnis sind bis zu vier Sitzungen nötig. Die Kosten können zwischen 150 Euro und 500 Euro betragen.
Pigmenten entfernen mit Micro-Needling
Eine schmerzhaftere Variante für die Entfernung von Pigmentflecken ist das Micro-Needling. Dabei dringen feine Nadeln – angebracht auf einem Dermaroller oder Dermapen – in die oberste Hautschicht ein. Die winzigen Hautverletzungen regen die Wundheilung und Neubildung von Hautzellen an und fördern gleichzeitig die Produktion von Kollagen und Hyaluronsäure. Im Normalfall sind zwei bis fünf Sitzungen nötig. Pro Sitzung fallen Kosten von etwa 190 Euro an.
Pigmentflecken vorbeugen
Der beste Schutz vor Pigmentflecken ist das Vermeiden intensiver Sonneneinstrahlung. Das ist nicht einfach umzusetzen. Umso wichtiger ist es, auf einen Sonnenschutz mit richtigem Lichtschutzfaktor (LSF) zu achten. Ärzte empfehlen mindestens LSF 50.
Es kann auch ratsam sein, die Pille abzusetzen und auf ein anderes Verhütungsmittel umzusteigen oder bestimmte Medikamente zu vermeiden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Langfristig können Cremes mit Wirkstoffen, die die Pigmentbildung unterdrücken, vor Pigmentflecken schützen. Sie sollten das ganze Jahr über täglich und dauerhaft aufgetragen werden.
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen, weshalb wir Ihnen dringend ans Herz legen, einen Spezialisten aufzusuchen. Gute Besserung wünscht Ihr GALA.de-Team.