Vorsorge-Strategie

Sonne, Chlor und Salz sind fiese Feuchtigkeitskiller. Wie unserer Haut entziehen sie auch den Haarfasern Wasser. Lagern sich Salzkristalle an, wirken sie in der Sonne sogar wie Brennspiegel und heizen so das Haar noch stärker auf. Deshalb ist es gerade vor dem Urlaub wichtig, die Haare konsequent zu pflegen: Die Schuppenschicht bleibt so länger glatt, die Fasern werden unempfindlicher für Anlagerungen wie Salz oder Chlor und halten Wind und Rubbeleien mit dem Handtuch besser stand. Wichtig ist die tägliche Routine, denn anders als bei der Haut gibt es bei den Haaren keine Depotwirkung. Wer regelmäßig koloriert, weiß, wie lästig das Ausbleichen der Farbe ist.
Tipp: Vor dem Urlaub beim Friseur die Längen etwas dunkler als sonst färben lassen. "So kalkuliert man den Bleicheffekt mit ein", empfiehlt Andrea Bennett, Creative Color Director von La Biosthetique. Und: Salz, Chlor und Sonnenschutz abends auswaschen, denn nur auf sauberem Haar können die reparierenden Inhaltsstoffe der After-Sun-Serien effizient arbeiten.
Strahlenschutz

Die gute Nachricht: UV-Strahlung erzeugt bei Haaren keine Langzeitschäden, auch krankhafte Mutationen wie bei Hautzellen gibt es nicht. Trotzdem greift intensive Sonne die schützende Schuppenschicht der Haarfasern an. Sie schwächt die Brücken zwischen den einzelnen Keratinschichten. Ergebnis: Das Haar wird hart und brüchig, Spliss ist vorprogrammiert. Auch frisch koloriertes Haar ist nicht sicher vor UV-Licht: Die angelagerten Farbpigmente legen sich zwar ganz eng um den Haarschaft, bilden aber keinen UV-Schutz. Für Abhilfe sorgen spezielle Sprays mit Breitbandfiltern, die die Fasern mit pflegenden Ölen ummanteln und geschmeidig halten. Nicht vergessen: Unbedingt den Scheitel vor Sonnenbrand schützen – dazu eignet sich ein fester Lippenpinsel! Und tränken Sie ihr Haar vor dem Schwimmen mit Leitungswasser. Dann nimmt es weniger Chlor- oder Salzwasser auf.
Achtung bei Blond!
Blondinen müssen jetzt ganz stark sein: Ihre Haare sind durch das Dauerblondieren wesentlich poröser und pflegeintensiver als andere kolorierte Mähnen, helle Pigmente verblassen auch schneller und werden gelb. „Das liegt nicht allein am UV-Licht, sondern hängt auch mit Wärme, Sauerstoff und Wasser zusammen“, weiß Kérastase-Experte Stefan Pauli. Hier helfen Spezial-Pflegeprodukte mit violetten Farbpigmenten. Sie neutralisieren den Gelbstich und holen den kühlen Ursprungston wieder zurück. Gechlortes Poolwasser enthält oft Kupfer- und Magnesium-Anteile, die aufgehellte Blondinen nach ein paar Poolbesuchen grün aussehen lassen. Hier hilft nur eine Badekappe! Damit Blondinen noch blonder werden, sind Aufhellungssprays zwar eine feine Sache, das Spray aber nie vor einem Sonnenoder Strandtag aufsprühen: Der Aufhellungseffekt wird zwar verdoppelt, die Schädigung allerdings auch.
