Manchmal wünsche ich mir, es gäbe eine Anti-Ergrau-Pille für Haare. Diese würde dafür sorgen, dass die natürliche Quelle der Melaninproduktion nie versiegen, kein Härchen weiß würde und sich niemand mehr mit nachwachsenden Ansätzen herumschlagen müsste, die Friseure zu Recht gerne als "Straßen des Grauens" bezeichnen. Auch ich versuche spätestens drei Wochen nach dem Profifärben, dem Grauen ein Schnippchen zu schlagen, indem ich auf zeitsparende, oberflächliche Hilfsmittel setze, die mein dauerkoloriertes Haar und mein Portemonnaie schonen.
Das Angebot hat sich stark verbessert, das Farbspektrum könnte aber ergiebiger sein. Haarmascaras sind flüssiger in ihrer Konsistenz (und somit weniger klebrig!), also perfekt zum Kaschieren einzelner weißer Strähnen. Farbpigmente, die mit Wachsen angereichert sind, lassen sich auf¬pinseln wie Lidschatten und überstehen sogar kleine Regenschauer. Wer akkurat arbeiten möchte, zum Beispiel am Scheitel, probiert ein Farbspray mit Spezialdüse. Es sprüht millimetergenau, ohne die Kopfhaut zu färben. Fakt ist: Egal, für welche Technik man sich entscheidet, der Farbton muss stimmen. Lieber einen etwas helleren als einen zu dunklen Ton wählen. Und auch wenn der schnelle Zauber schon beim nächsten Duschen wieder rausgespült wird: Immer schön präzise arbeiten – es lohnt sich!
