Die Bubikopf-Frisur ist vieles: zum Beispiel Haarschnitt und gleichzeitig ein Stückchen Frauen-Geschichte. Hinter der männlich benannten Frisur steckt nämlich der Look echter Stil-Ikonen und revolutionärer Feministinnen.
Einen großen TV-Auftritt bekam der Look bei "Germany's Next Topmodel" im Mai 2018, als Kandidatin Sally an ihre Mähne glauben musste. Doch woher kommt der Haarschnitt und wie trägt man ihn überhaupt?
Bubikopf-Frisur: Was charakterisiert sie?
Der Bubikopf ist eine Version des Bobs, in der die Haare kurz und glatt getragen werden – mal mit Pony oder mit Seitenscheiten, in den Längen aber maximal bis zur Höhe der Ohren. Der Haarschnitt kann sowohl eckig als auch rund, mit oder ohne Wasserwelle und Pomade getragen werden und überzeugt mit seiner Präzision bis in die Haarspitzen.
Tatsächlich trägt man den klassischen Bubikopf heute nur noch selten, da sie der modernen Version der Frisur gewichen ist. Denn der moderne Bubi-Look ist in Länge und Schnitt wandelbar, manchmal hat er nicht mal mehr den klaren Schnitt sondern leicht fransige Spitzen.
♦ Profi-Tipp: Verleihen Sie Ihrem Pony etwa noch ein Stückchen Extravaganz, indem Sie ihn zur Mitte hin in einem Bogen laufen lassen.
Die Geschichte der Bubikopf-Frisur
Die Frisur kam erstmalig um 1920 auf und wurde seiner Zeit zur beliebtesten Haarmode. Die Kurzhaarfrisur war ganz bewusst vom "Knabentyp" beeinflusst, denn es war eine Zeit in der Frauen sich neu definierten. Der letzte Schrei waren auch der "Pagenschnitt" und der "Etonschnitt", die beide kurze Haare am Hinterkopf gemein haben. Soll die Haarpartie am Hinterkopf kurz geschnitten werden oder in den Nacken fallen? Probieren Sie den Bubikopf und seine unterschiedlichen Looks einfach aus. Doch warum tragen und trugen Frauen ganz bewusst den vermeintlichen Herren-Look?
Bubikopf-Frisur und Gretchenzopf
"Bubikopf und Gretchenzopf" ist nicht nur der Titel einer ehemaligen Hamburger Ausstellung, sondern beschreibt auch treffend die Frau der zwanziger Jahre. Der Bubikopf sowie andere Formen kurzer Haare sind immer auch ein Statement. Doch als sich das Modevorbild und Kabarettkünstlerin Irene Castle 1915 als erste die Haare abschnitt, war das schon sehr mutig. Diese Frisur ist bis heute auch das absolute Markenzeichen von "Spatz von Avignon"-Sängerin Mireille Mathieu.
Kurzhaarfrisuren: Ein Hauch der 20er Jahre
Die neuen kürzeren Haarschnitte gingen mit einem sozialen Wandel und der veränderten Stellung der Frau einher. Nach dem Ersten Weltkrieg war die "neue Frau" immer häufiger berufstätig. Übrigens feierte auch Feministin und Modeschöpferin Coco Chanel mit ihren Pullovern, kurzen Röcken und Hosen für Frauen erste Erfolge. Der Bubikopf, Seidenstrumpfhosen und der enge Topfhut gehörten zu den Charakteristika der Frauen in den "Goldenen Zwanzigern".
So funktioniert es natürlich: Haare aufhellen
Bubikopf-Frisur und Undercut
Sie wissen jetzt nicht nur wie der Bubikopf aussieht, sondern auch wofür er steht. Die Kurzhaarfrisur ist ein echter Klassiker, der dem Wandel der Zeit standhält und Mut, Feminismus und Wandel verkörpert. Last but not least, ein Styling-Tipp der die Trends der verschiedenen Jahrzehnte verbindet: Der moderne Bubikopf lässt sich prima mit einem angesagten Undercut kombinieren. Entdecken auch Sie eine Rebellin in sich und probieren den Look doch mal aus.