Prabal Gurung (38) hatte es nicht leicht in seinen ersten Jahren als Modemacher.
2009 rief der Designer mit einem äußerst bescheidenen Startkapital sein eigenes Modelabel ins Leben. Dank harter Arbeit konnte er sich nach einer Weile ein eigenes Atelier leisten und einen Praktikanten einstellen, der heute sein Geschäftspartner ist. Ein entscheidendes Ereignis verhalf seinem Modehaus damals zum Erfolg: Er gewann den Ecco Domani Fashion Foundation Preis - ein Geldpreis für Nachwuchstalente. "Als ich meine erste Bestellung bekam, ging ich zur Fabrik und erklärte ihnen, dass ich zwar diese Bestellung hätte, aber kein Geld. Ich versicherte ihnen, dass sie sich keine Sorgen machen bräuchten … Dann war der Zeitpunkt der Lieferung gekommen und die Fabriken waren zwar sehr nett und produzierten die Kleidung, aber sie wollten sie nicht freigeben, deswegen kam das Ecco-Domani-Geld genau im richtigen Moment", erinnerte er sich in einer Rede bei der diesjährigen Zeremonie. "Ich weiß noch, wie viel diese 25.000 Dollar [ca.18.000 Euro] mir damals bedeuteten, weil ich auf keinen Fall zu Hause in Nepal anrufen und meine Eltern um Geld bitten wollte. Sie glaubten zwar an mich, aber in Nepal war Designer kein Beruf für einen Mann, es war eine Karriere für eine gelangweilte Hausfrau."
Gurungs Karriere kann sich seitdem sehen lassen. Er kleidete Stars wie die US-amerikanische First Lady Michelle Obama (49) und die Herzogin von Cambridge, Catherine Middleton (31), ein, arbeitet zur Zeit an einem Projekt mit Target und wurde in der Vergangenheit für den renommierten CFDA/Vogue Fashion Fund Award nominiert. Doch damit gibt sich der ehrgeizige Designer nicht zufrieden und hat noch einiges für die Zukunft in Planung.
Prabal Gurung sprach auch über seine Modenschau auf der New York Fashion Week im Bryant Park, wo in der letzten Saison die Shows stattfanden. Er bekam dort einen Platz nach einem mutigen Gespräch mit Fern Mallis, die für dieses wichtige Datum im Modekalender verantwortlich war: "Ich sagte zu ihr, dass ich seit ich in New York bin, schon immer ein Teil der Bryant-Park-Gemeinschaft und dieser Geschichte sein wollte und nun wird es das letzte Mal stattfinden. Deshalb erklärte ich ihr weiterhin, dass es ihr gut tun würde, wenn sie mir einen Gratisplatz dort verschaffen könnte. Sie sah mich an, betrachtete mich eine Weile und bestellte sich ein Getränk. Dann sagte sie 'Weißt du, du bist wirklich mutig. Betrachte es als erledigt'", lachte Prabal Gurung.