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Hubert de Givenchy Du wirst es nie schaffen! 

Hubert de Givenchy
© CoverMedia
Die verstorbene Modeschöpferin Elsa Schiaparelli glaubte, dass Hubert de Givenchy "bankrott" gehen würde, wenn er sein eigenes Label starten würde - falsch gedacht

Hubert de Givenchy (86) erinnert sich, dass Elsa Schiaparelli (†83) "mürrisch und fuchsteufelswild" ihm gegenüber war.

Der französische Designer arbeitete in seinen frühen 20ern für die verstorbene Modeschöpferin, bevor er 1952 sein eigenes Label gründete. Schiaparelli, die 1973 verstarb, war nicht in der Lage, sich an die Mode-Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg anzupassen und schloss ihr Unternehmen 1954.

Bei einem Roundtable-Event im Pariser Auktionshaus Christie's plauderte Givenchy seine Erinnerungen an die Mode-Ikone aus: "[Sie hatte] Originalität und Mut, [sie war] eine große Dame mit ihren Booties, ihrem Anzug, ihren Hüten und ihrem Schmuck", sagte er gegenüber 'WWD'. Für ihn war die Nachkriegszeit eine "glückliche" Zeit. "[Als ich verkündete, dass ich sie verlassen werde, um mein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen] war sie mürrisch und fuchsteufelswild und sie sagte mir 'Du wirst bankrott gehen.'"

Das Modehaus Schiaparelli hatte diese Woche nach 60 Jahren Laufsteg-Abwesenheit wieder einmal eine Show bei der Fashion Week in der französischen Hauptstadt. Trotz der Schließung in den 50ern kaufte Diego Della Valle, Präsident und CEO der italienischen Lederwaren-Luxusfirma Tod's, das Unternehmen 2006. Zwar hatte Christian Lacroix vergangenes Jahr ein Gastspiel als Designer, doch wird erst jetzt die richtige Wiedererweckung des Labels mit der Kollektion des Kreativdirektors Marco Zanini gefeiert.

Die damalige Chefin war laut Hubert de Givenchy mit ihren einzigartigen Designs vor ihrer Zeit - so hatte sie auch auf seine eigene Arbeit einen großen Einfluss. "Es war eine Zeit, in der niemand an Couture glaubte", erklärte er. Doch Elsa Schiaparelli war schon damals den Designern einen Schritt voraus. "Sie war sehr modern."

Marisa Berenson, die Enkelin der verstorbenen Modemacherin, war während des Gesprächs in Paris ebenfalls anwesend. Sie trug eine bestickte Jacke ihrer Oma und erinnerte sich daran, wie diese gegen ihre Model-Karriere war. "Sie wollte mich beschützen und wollte nicht, dass ich so ein schwieriges Leben wie sie selbst habe. Es war schwierig, zu der Zeit eine alleinstehende Frau zu sein und sie hatte Angst", so Berenson. "Sie sagte mir: 'Du kannst nicht so angezogen rausgehen; du siehst wie eine H**e aus.'"

Wie es scheint, war Elsa Schiaparelli eine charismatische Person, die mit ihrer Meinung niemals hinterm Berg hielt - auch nicht bei Hubert de Givenchy.

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