André Leon Talley (63) fand die diesjährige Oscar-Mode langweilig und wünscht sich die wagemutigeren Outfits aus früheren Jahren zurück.
Der ehemalige 'Vogue'-Journalist zeigte sich von der Wahl der Outfits der Hollywoodschauspielerinnen nicht beeindruckt. Seiner Meinung nach sollten sich die Damen etwas wagemutiger auf dem roten Teppich zeigen: "Der rote Teppich zählte aus vielen Gründen zu den langweiligsten und traurigsten Momenten [der Oscar-Geschichte]. Diese Frauen werden so stark von ihren Stylisten kontrolliert, dass sie Angst haben, ihre eigene Meinung zu sagen. So fühlen sie sich alle sicher in ihren trägerlosen Kleidern mit einer unnötigen Schleppe. In der Blütezeit der Oscars sprühten elektrische Funken - als Cher in ihrem fabelhaften Bob-Mackie-Kleid und ihrem Irokesenschnitt und Björk in ihrem Schwanenkleid auf dem roten Teppich erschienen. Damals dachten wir, das wäre geschmacklos, jetzt denke ich, das waren die besten Kleider, weil sie auffielen. Trägerlose Kleider will man einfach nicht mehr sehen", schimpfte er im Interview mit 'WWD'.
André Leon Talley ist seit Kurzem als Journalist für 'Numéro Russia' tätig. Nachdem er 30 Jahre für die US-amerikanische 'Vogue' arbeitete, freut er sich auf ein neues Abenteuer. "Meine Strategie besteht darin, meine Erfahrung mitzubringen. Ich habe von den Besten gelernt und eng mit Anna Wintour zusammengearbeitet. Meine Universität ist die 'Vogue', die beste Schule der Welt - die amerikanische 'Vogue' - und deshalb bringe ich gute Fertigkeiten für meine Arbeit bei 'Numéro Russia' mit, etwas Aufregendes für den russischen Markt und den russischen Modeleser, etwas, das die Mode um eine menschliche Seite ergänzt, eine menschliche Geschichte. Ich würde gern Russland und all seine Schönheit, seine Geschichte und Kultur auf eine besondere Weise nutzen. Ich bin stolz zu sagen, dass ich 64 Jahre alt werde, und ich hatte das Gefühl, dass ich etwas mehr finanzielle Sicherheit brauchte, mehr Geld für Kredite, wenn ich mich dann später zur Ruhe setze. Ich habe den Job angenommen, weil ich Russland liebe und das Gehalt fabelhaft war", erklärte André Leon Talley seine Beweggründe.