
Es wird wieder Mode im Stil der großen Künstlerin Elsa Schiaparelli geben
: Im Juli soll die Boutique am Pariser Place Vendôme eröffnen, wo die Modeschöpferin in den 30er- und 40er-Jahren bereits ihr Atelier betrieb.
"Im Oktober sollen die neuen Designer von Schiaparelli in Paris vorgestellt werden, die ersten Kollektionsteile werden für März 2013 angekündigt", erklärte Marken-Inhaber Digo della Valle gegenüber dem Fachjournal "Textilwirtschaft". Was man genau unter Mode mit Schiaparelli-Touch erwarten darf? Ein kleiner Rückblick...
Elsa Schiaparelli war die größte Rivalin von Coco Chanel: Die römische Modeschöpferin (1890 - 1973) mit ihrem Hang zu künstlerischen Aha-Effekten gehörte zur Avantgarde in Europa. Nach aufregenden Jahren in Amerika startete sie ihre surrealistische Modekarriere in Paris fast zufällig mit einem selbstgestrickten Pullover: Ihre Strickarbeiten zeigten orientalische Muster, Indio-Dessins, Tätowierungsmotive und eingestrickte Schleifen oder menschliche Skelette - ein Geheimtipp für Hollywood-Stars wie Katherine Hepburn, Joan Crawford und Greta Garbo.
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Das "S" in ihrem Markennamen stand bald für "Schiaparelli" und "shocking" wie Ingrid Loschek im Lexikon "ModeDesigner" ausführt: Salvador Dali, Jean Cocteau und Pablo Picasso inspirierten sie zu aufgestickten Noten, Zirkus- und Hummer-Motiven und Zeitungsartikeln auf Stoffen. Sie verarbeitete außergewöhnliche Materialien wie Seide mit Glasfaser, Zellofan oder grobe Jute für Abendkleider.
Die ausgeflippten Accessoires, insbesondere die Hutkreationen, des Enfant Terribles der Pariser Haute Couture erforderten eine Menge Mut bei den Trägerinnen. "Shocking Life" nannte sie ihre Biografie, die 1954 in New York erschien.
Elsa Schiaparellis Modelle sind heute Museumsstücke, die in einer aufsehenerregenden Ausstellung gerade der Arbeit der italienischen Modedesignerin Miuccia Prada gegenübergestellt werden. Die Ausstellung "Schiaparelli & Prada: Impossible Conversations" wurde am Montag (7. Mai) mit viel Pomp im "The Costume Institute" des "Metropolitan Museum of Art" in New York mit großem Aufsehen eröffnet. Schiaparelli-Fantasie passt eben nach 60 Jahren Abstinenz sehr gut ins Hier und Jetzt.