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Kolumne: Fashion Friday Wieviel Luxus ist beim Look erlaubt?

Meghan Markles Verlobungsring ist nicht das einzige Stück, das an ihr ziemlich wertvoll ist. Sie trägt gerne auch Ohrstecker von Cartier - Preis aus Anfrage.
Meghan Markles Verlobungsring ist nicht das einzige Stück, das an ihr ziemlich wertvoll ist. Sie trägt gerne auch Ohrstecker von Cartier - Preis aus Anfrage.
© Dana Press
Wenn ein Kleid ein paar Tausend Euro kostet, ist das dann Luxus? Und darf ich Meghan Markle verurteilen, nur weil sie ein solches Kleid trägt? Redakteurin Tabea philosophiert über wertvolle Antworten

Allein in der letzten Woche hat Meghan Markle Looks im Wert von etwa 27.000 Euro getragen. Und das nur bei offiziellen Events seit dem 18. April. Was sie in den eigenen vier Wänden anhatte, ist da noch nicht einmal mit eingerechnet.
Das kann eigentlich nur Ivanka Trump toppen, die an einem Tag von einem Designerkleid ins nächste schlüpfte. Kostenpunkt: 14.000 Euro.

Ich stehe währenddessen im Hamburger Alsterhaus vor einer Handtasche, die dagegen wirklich Peanuts kostet. Denke ich. Mein Freund reißt hingegen die Augen erschrocken auf, als er das Preisschild sieht. Er steht neben mir. Und ich ganz neben der Spur. Ich möchte diese It-Bag haben. Koste sie, was sie wolle.

Jeder hat seine eigene Grenze

Wirklich? Shoppe ich jetzt tatsächlich nach dieser Redewendung? Und halte ich jetzt 500 Euro ernsthaft für ein Schnäppchen, weil Meghan ja noch viel teurere Täschchen trägt? 
Gestern habe ich noch gemeckert: "Immer diese Luxus-Looks." Stellt sich die Frage: Ab wann ist ein Look Luxus? Und wieviel ist erlaubt?

Erst einmal: Laut Duden kann man Luxus mit "verschwenderische Fülle" übersetzen. Mit "nur zum Vergnügen betriebener Aufwand". Stimmt. Die Tasche wäre jetzt wirklich nur zu meinem Entzücken. Doch die Begriffserklärung geht noch weiter. Luxus bezeichnet nämlich auch eine Verhaltensweise, die über den üblichen Lebensstandard hinausgeht. Heißt im Umkehrschluss: Luxus ist völlig individuell zu berechnen und ich mit meinem Gemecker über Meghan (laut Definition) im Unrecht.

Ein Kleid für 1.600 Euro (ganz links), ein Blazer für 1.650 Euro (zweites Bild links), ein Mantel für 830 Euro (zweites Bild rechts) - und das ist längst nichts alles, was Meghan Markle innerhalb von wenigen Tagen getragen hat.
Ein Kleid für 1.600 Euro (ganz links), ein Blazer für 1.650 Euro (zweites Bild links), ein Mantel für 830 Euro (zweites Bild rechts) - und das ist längst nichts alles, was Meghan Markle innerhalb von wenigen Tagen getragen hat.
© Getty Images / WireImage.com

Meghan Markle hat sich ihre Looks verdient

Schließlich soll die Schauspielerin pro Jahr 365.000 Euro verdienen und wird auf ein Vermögen von 4,5 Mio. Euro geschätzt. Eine Handtasche von ein paar Hundert Euro übersteigt also längst nicht ihr Einkommen. Sie kann es sich sprichwörtlich und auch rein rechnerisch leisten.

Eine Erlaubnis braucht Meghan übrigens auch nicht. Sie darf kaufen und tragen, was sie möchte. Die Queen schreibt ihr nicht vor, was in der Einkaufs-Bag landet. Aufpassen sollte die Amerikanerin dennoch. Sonst eilt ihr noch der Ruf einer Luxus-Göre voraus, während ihre Schwägerin, Herzogin Catherine, als "eine von uns" gilt.

Prinz Harry als Shopping-Bremse?

Und wer weiß: Vielleicht sagt ihr zwar Königin Elizabeth nicht, was sie im Kleiderschrank haben darf, aber eventuell steht ja Prinz Harry beim Shoppen neben ihr und guckt ebenso erschrocken auf Barcodes wie mein Freund. Dann dürfte Meghan bald weniger für ihre Looks ausgeben. Der Blick zieht nämlich.

Gala

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