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Kate Moss Die Spitzen-Agentin

Kate Moss Teaser
Kate Moss Teaser
© Agent Provocateur
Kate Moss posiert wieder für "Agent Provocateur" in der neuen Brautkampagne. Joseph Corré, der Gründer der Dessousmarke, ist hingerissen von dem Model

Schlafzimmer werden zu sündigen Boudoirs,

anständige Hausfrauen zu lasziven Sex-Göttinnen - Joseph Corré und ein bisschen Spitze sei Dank. Vor 14 Jahren gründete der jüngere Sohn von Vivienne Westwood (Papa ist Punk-Ikone Malcolm McLaren) die Dessousmarke "Agent Provocateur". Dass der 40-Jährige Brite dabei von seiner berühmten und ungezähmten Mutter inspiriert wurde, ist offensichtlich.

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Ja, Sie will! Kate Moss wurde für die neue "Agent Provocateur" Kampagne als sexy Braut inszeniert
© Agent Provocateur

"AP" steht für einen gewagten Mix aus Punkrock, strengem Gouvernanten-Style und Verruchtheit. Längst ist Corré damit selbst zum Kult-Schneider geworden: Von Paris bis Hollywood gibt es wohl keine Promi-Dame mehr, die nicht zumindest eins der frechen Höschen in der Schublade hat.

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Corré selbst präsentiert sich im Gespräch mit GALA als charmanter Dandy im grauen Nadelstreifenanzug. Mit offenem Hemd und einem Totenkopf am Goldkettchen um den Hals. Für den festlich-extravaganten Aufzug gibt es einen aufregenden Anlass: die neue Kampagne mit Supermodel Kate Moss. Aber Mr. Corré hat auch über seine Mom und die britische Politik einiges zu sagen.

Gala: Wie war das Shooting mit Kate Moss?

Ein Traum! Sie ist ein Vollprofi. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie für uns vor der Kamera stand. Sie weiß, worauf es ankommt.

Gala: Und warum gerade sie?

Viele Leute haben ihr gegenüber ja alle möglichen Vorurteile, ohne sie jemals persönlich kennengelernt zu haben. Ich dagegen kenne sie seit mehr als 25 Jahren und wir sind eng befreundet. Aber der Name Kate Moss erzeugt bei vielen Leuten starke Emotionen. Diese Polarisierung der Gefühle wollte ich nutzen. Ich finde, das ist gelungen.

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Perfektes Timing für die modisch verruchte Dessous-Inszenierung als Anspielung auf Moss' geplante Hochzeit
© Agent Provocateur

Gala: Bekommt sie zur Belohnung beim nächsten Dessouskauf einen ordentlichen Rabatt?

Kate ist nicht der Typ, der im Laden nach Rabatten nachfragen würde. Aber: Ja, ich würde ihr die Sachen sogar gratis geben!

Gala: Wann haben Sie zum ersten Mal gemerkt, dass Sie sich für Damenunterwäsche interessieren?

Als ich 13 oder 14 Jahre alt war und mein Interesse am anderen Geschlecht erwachte. Später dann, als ich meiner Freundin Dessous kaufen wollte, konnte ich in den Geschäften nie was Gescheites finden. Deshalb beschloss ich, das mal selbst in die Hand zu nehmen.

Gala: Und auf welchen Frauentyp stehen Sie?

Den mit Rundungen und Kurven. Weibliche Formen sind sexy! Das Problem ist, dass für viele Frauen gerade diese Rundungen ein Problem darstellen. Echt schade.

Gala: Liegt da nicht genau Ihre Chance als Dessous-Designer?

Das stimmt, ja. Unsere Designs verhüllen bestimmte Körperpartien und betonen andere, um die Frau sexy wirken zu lassen. Ich habe bei der letzten Frage noch etwas vergessen: Auch Intellekt und Charakter einer Frau können sehr sexy sein! Das finde ich viel wichtiger als das Aussehen.

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Barbarella lässt grüßen: Kate Moss in der neuen Kampagne für Agent Provocateur
© Agent Provocateur

Gala: Ihre Mutter Vivienne Westwood ist ein Star unter den Designern. Was haben Sie von ihr gelernt?

Sie hat meinen Bruder und mich stets zur Unabhängigkeit und zum freien Denken erzogen. Und sie bestärkte uns Kinder, etwas zu riskieren und mutig voranzugehen. Das hat mir im späteren Leben viel Selbstbewusstsein gegeben.

Gala: War sie eine gute Mutter?

Ja. Unbedingt. Sehr unkonventionell, aber Mama hatte immer Zeit für uns Kinder und teilte unsere Sorgen. Wir verstehen uns nach wie vor sehr gut.

Gala: 2007 haben Sie den Ritterorden "Member of the British Empire" abgelehnt, aus Protest gegen Tony Blair und seine Irak-Politik.Würden Sie die Auszeichnung heute annehmen?

Ich habe nichts gegen die Queen. Sie vergibt ja offiziell diese Auszeichnungen. Aber ich habe auch heute noch Probleme mit der britischen Irak-Politik. Ich würde den Orden nur von einem Politiker annehmen, den ich schätze. Dazu gehört der aktuelle Premierminister Gordon Brown leider nicht.

gala.de

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