Erst im letzten Jahr schließt der 25-jährige Harris Reed sein Studium am renommierten "Central Saint Martins College" in London ab. Seine Designs beinhalten dramatische High-Fashion-Pieces, die Aufsehen erregen. Vor wenigen Wochen macht er dann mit seinem Kleid für Adeles neues Musikvideo "Oh my God" Schlagzeilen und wird binnen Stunden zum Internet-Hit. Doch der Modemacher trifft nicht nur den Geschmack von Adele und Co, sondern auch den Zeitgeist der heutigen Gesellschaft.
Harris Reed: Vom Modestudent zum Fashion Superstar
Bereits vor seinem Abschluss gehören Stars wie Solange Knowles und Harry Styles zu seinen Fans. Der Musiker trägt Reeds Mode regelmäßig zu Liveauftritten und posierte darin sogar für die amerikanischen Vogue.
Wenn Superstars die Kreationen junger Designer:innen tragen, bedeutet das für viele den Durchbruch. Wenn dies auf dem roten Teppich der Met Gala, einem der wichtigsten Events der Branche, passiert, steht spätestens dann fest: Diesen Namen muss man kennen. In einem goldenen Kleid mit XXL-Headpiece sorgt Topmodel Iman im Jahr 2021 für einen den dramatischsten Momenten des Abends. Auch Harris Reed zeigt sich auf dem Red Carpet. Mit seinen roten Haaren fällt er direkt auf, wer er ist, wissen jedoch nicht alle – doch das ändert sich schlagartig.
Der "Oh My God"-Moment
Am 12. Januar 2022 bringt Adele ihr neues Musikvideo zu "Oh My God" raus. Nach fünf Jahren Pause und der Comeback-Single "Easy OnMe“ ist die Erwartungshaltung der Fans höher denn je. Es entsteht ein Musikvideo komplett in Schwarz-Weiß, das die Sängerin in Kreationen verschiedener Designer zeigt. Neben Outfits von Louis Vuitton und Vivienne Westwood ist Adele in einem extra für sie entworfenen Look von Harris Reed zu sehen. "2022 wollte ich mit Künstler:innen arbeiten, die es nicht nur schaffen, mich zum Träumen zu bringen, sondern mir auch das Gefühl geben, gesehen zu werden. Musik hat mich durch alle die Jahre gebracht, in denen ich gehänselt wurde und mich anders gefühlt habe,“ lauten seine emotionalen Worte auf Instagram.
Harris Reed: Das steckt hinter seiner Mode
Doch Reed begeistert nicht nur mit seinen Designs. Reed, der sich selbst als genderfluid identifiziert und sich aktuell für das Pronomen "er/ihm“ entscheidet, gibt mit seiner Linie Menschen eine Stimme, die viel zu lang nicht gehört wurden. Er ordnet seine Mode weder einem Geschlecht, noch einer bestimmten Saison zu und lässt herkömmliche Geschlechterrollen somit komplett verschwinden.
, sagt er im Interview mit dem "Time"-Magazin. Auch auf seinem Instagramprofil macht er auf Themen wie Pride, Homophobie und Selbstliebe aufmerksam. Ein Grund mehr, warum Fans und Kritiker so begeistert von ihm sind.
Reeds erfrischende Herangehensweise an Mode zeigt, wie wichtig es ist, neuen Stimmen Gehör zu verschaffen, und dass Veränderung in einer so alteingesessenen Branche, wie der Modebranche doch nicht unmöglich ist.
Verwendete Quellen: instagram.com, Time Magazine