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Fashion Friday Marlene reloaded

So weit so gut! Warum die Hose mit dem ultraweit geschnittenen Bein jetzt in keinem Schrank fehlen darf

Es gibt Modeklassiker die kehren immer wieder zurück. Im schlimmsten Fall sind das Moonwash Jeans oder Schulterpolster. Ein Comeback, über das ich mich aber ganz besonders freue, ist das der Marlenehose. Warum? Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Einer davon liegt auf der Hand: Fashion-Pieces, die nach großen Filmdiven benannt wurden, verleihen auch Normalsterblichen einen Hauch große weite Filmwelt. Da fühlt man sich folglich mit der Kelly-Bag am Handgelenk auch schon mal selbst ein bisschen so wie Gracia PatriciaUnd bei der Marlenehose? Da erbt man auch immer ihre aufregende Geschichte. Benannt wurde sie natürlich nach der großen Marlene Dietrich und war, wie die Schauspielerin selbst, eine echte Revoluzzerin. Denn während der Schnitt heute als eher klassisch gilt, löste er in den Dreißigerjahren einen regelrechten Skandal aus. Immerhin hatten Frauen bis zu diesem Zeitpunkt brav Kleider und Röcke zu tragen und ihrem Göttergatten am Abend eine warme Mahlzeit zu servieren. 

Warme Mahlzeiten gab es bei der Dietrich allerdings nur in Spitzenlokalen und brav im Kleid sah man sie auch eher selten. Entweder gab es gleich die scharfe Glamourrobe oder den androgynen Hosenanzug. Zu allem Überfluss knutschte sie in einem solchen auch noch in ihrem Film "Marokko" eine Frau. Da war der Skandal dann endgültig perfekt, ihr Look legendär und die Anzughose für Frauen hatte endlich ihren Namen.

Jetzt ist das natürlich schon einige Jahre her, den Filmklassiker gibt's trotzdem immer noch auf DVD und auch die "Marlene" findet immer wieder ihren Weg zurück auf den Laufsteg und in die Edelboutique. So auch wieder in dieser Saison – und das auch noch im neuem Jeans-Look! Über die modischen Vorzüge einer solchen Neuinterpretation sprach ich erst vor ein paar Tagen mit meiner lieben Kollegin Kathrin. Auf einer Poolparty stand sie plötzlich im eigentlich für 30 Grad völlig unpassenden Outfit neben mir: Statt ins leichte Sommerkleidchen hatte sie sich in eine hochgeschnittene Marlene aus Raw Denim mit XXL-Beinweite und eine Volantbluse geschmissen. Saucool! Und sie fing auch selbst prompt an zu schwärmen: "Ich liebe diese Hose!" Eine passende Erklärung hatte sie auch noch parat: Jedes an sich ausrangierte Oberteil würde zu so einer extravaganten Jeans plötzlich wieder megacool ausschauen. 

Stella McCartney Herbst/Winter 2017/2018
Stella McCartney Herbst/Winter 2017/2018
© Reuters

Im Prinzip ist die neue Marlene also nicht nur ein Fashion-Must-have, sondern auch aus nachhaltiger Sicht unverzichtbar. Gut, das letzte Argument hinkt etwas, aber ein cooler Look ist trotzdem gesetzt, ob man jetzt nun wie Kathrin eine Volantbluse dazu stylt, oder doch lieber ein Tanktop oder ein lässiges Motto-T-Shirt. Nur einen Skandal löst man darin heute nicht mehr aus, aber dafür knutscht es sich in so einem Hammerlook natürlich auch 2017 noch doppelt gut.

Gala

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