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Kolumne: Fashion Friday Keine halben Sachen

Victoria Beckham
© Splashnews.com
Beim Styling darf man auch einmal alles auf eine Karte setzen – findet nicht nur Victoria Beckham, sondern auch wir.

Es gibt Dinge im Leben, die sollte man nicht trennen. Burger und Fritten, Gin und Tonic und eben auch den All-over-Print. Soweit die Theorie. Die Realität sieht allerdings anders aus. Das macht man in Trennkost, detoxt ohne Alkohol und Prints kommen in der tagtäglichen Garderobe auch kaum vor – schon gar nicht von Kopf bis Fuß.

Warum? Weil man manchmal einfach nicht mutig sein kann, weil man Angst vor Kalorien hat und eben auch davor, in wild bedruckten Klamotten zu stark aufzufallen. Dabei ist diese Angst gerade beim letzten Punkt völlig unbegründet. Klar, gefälliger und "sicherer" ist es wirklich, wenn man eben nicht die Bluse zum passenden Rock stylt, sondern nur einen knalligen Akzent zur Lieblingsjeans setzt. Aber ist das deshalb auch stylisher? Ich denke nicht. Das können wir auch von den Großen lernen: Was David Beckham mal am Fußball war, ist seine modeaffine Gattin Victoria bekanntlich am Kleiderschrank – eine echte Großmeisterin. Vertrauen schenkt sie auch nur einer einzigen Designerin, wenn es um ihren Look geht: sich selbst. Und damit scheint Vicky ganz gut zu fahren. Immerhin gilt sie seit Jahren als einer der bestangezogenen Stars.

In letzter Zeit sorgt sich auch gerne mal mit lässigsten Prints aus ihrer eigenen Kollektion für Furore. Und das natürlich von Kopf bis Fuß. Styling am Limit sozusagen. Denn schiefgehen könnte das natürlich auch. Oder was wäre Ihre erste Reaktion, würde ich Sie bitten einen Kussmund-Print als Bluse zum passenden Midi-Rock zu tragen? Sie würden mich wahrscheinlich für komplett unzurechnungsfähig erklären.An Victoria Beckham jedoch sieht das richtig scharf aus, ach was: absolut zum Knutschen! Und was mit Kussmündern funktioniert, beherrscht La Beckham auch noch mit Sixties-Prints, zarten Blumen oder Ganzkörper-Streifen. Styling-Angst kennt sie nicht. Und dafür wird Victoria regelmäßig belohnt. Ich habe zumindest nicht mitbekommen, dass sie bei den Kritikern auch nur einmal durchgefallen wäre, seit sie peinliche Looks aus Spice-Girl-Zeiten gegen ihre eigenen, eben auch mal von Kopf bis Fuß bedruckten Designs getauscht hätte. 

Victoria Beckham 
© Splashnews.com

Warum das so ist lässt sich schwer erklären. Aber es ist eben wie so oft im Leben. Manchmal muss man einfach etwas wagen. Halbe Sachen haben sich noch nie ausgezahlt. Das hat selbst ein Mrs. Beckham schon am eigenen Leib erfahren dürfen, denn immerhin landete sie mit ihrer gesanglichen Solokarriere nach der Spice-Girls-Trennung keinen einzigen Hit mehr (Obwohl man ehrlicherweise zugeben muss, dass "halbe Sache" es da nicht genau trifft, immerhin war sie nur ein Fünftel des Erfolgsquintetts).

Vielleicht ist auch das ein Grund dass sie zumindest in Sachen Klamotte inzwischen weiß, dass man manchmal alles auf eine Karte setzten muss – seien es Streifenprints oder eben auch Kussmünder. Und so freuen wir uns weiterhin auf gewagt-geprintete Komplettlooks der Designerin und schöne Fotos davon. Und verzeihen ihr nebenbei, wenn sie beim Burgeressen wieder das Brötchen weglässt um in ihre eigenen klitzekleinen Mustergrößen zu passen. Denn immerhin sind die daran maßgeblich beteiligt.

Gala

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