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Édouard Vermeulen Dieser Mann zieht Máxima an

Hollands Königin liebt die Designs von Édouard Vermeulen. "Gala" besuchte den Chef des Labels Natan in seinem Atelier in Brüssel

Zum großen Durchbruch als Couturier verhalf ihm ausgerechnet eine schlichte Hose. Máxima, damals noch unbekannt und wegen des Jobs (und der Liebe) in Brüssel gelandet, shoppte das gute Stück in Édouard Vermeulens Modehaus. Bei einem zufälligen Zusammentreffen bei Freunden, erinnert sich der Designer, sei sie dann auf ihn zugestürzt und habe von der Hose geschwärmt, diesem perfekt sitzenden Teil, das sich so wunderbar an ihren Po schmiegte. Sechs Monate später war die plauderfreudige Blondine die künftige Kronprinzessin der Niederlande und verfügte über ein Kleiderbudget, das selbst Hollywood-Stars Tränen des Neids in die Augen treiben würde. Ihr Leben änderte sich komplett, nur eines blieb: ihr Faible für das Label Natan, das der studierte Innenarchitekt Vermeulen vor 30 Jahren gründete.

Wie Máxima, 42, lieben auch viele andere Royals den klassisch-trendigen Style des Belgiers. Königin Mathilde von Belgien ernannte Édouard Vermeulen zu ihrem offiziellen Hofschneider, direkt nachdem er ihre Hochzeitsrobe entworfen hatte. Auch Victoria von Schweden und Erbgroßherzogin Stéphanie von Luxemburg ordern bei ihm. Seinen Stil beschreibt er selbst als "feminin, zeitlos und trendy". Wilde Muster-Mixe oder Massen an Schmucksteinen gibt's höchstens auf Bestellung.

"Monsieur", wie Vermeulen von seinen Mitarbeiterinnen genannt wird, hat aber mehr zu bieten als Gespür für Stil. Man könnte den smarten 56-Jährigen als typischen Frauenversteher bezeichnen. Beim Besuch von "Gala" hört er aufmerksam zu, bietet fürsorglich Getränke an und lädt immer wieder zum Befühlen seiner Stoffe ein. Klar, dass auch eine Frau wie Máxima seine Gesellschaft schätzt. Mindestens zweimal im Jahr schaut sie für mehrere Stunden vorbei, inspiziert die neuen Kollektionen. Denn auch eine Königin lässt nicht alles extra anfertigen, sondern kauft von der Stange. Ihre Besuche hätten Eventcharakter, sagt Monsieur Vermeulen: „Sie verbreitet mit einem Schlag gute Laune. "Jede Mitarbeiterin wird per Handschlag begrüßt, Máxima lockert die Stimmung mit ein paar Scherzen auf. Dann checkt sie die Fotowand, auf der alle Outfits abgebildet sind. Zack, zack, wählt sie ihre Favoriten aus. Für die erste Frau der Niederlande darf es knallig sein - Orange, leuchtendes Gelb, ein krasses Grün, die Königin mag es bunt und auffällig. Ihre Lieblingskleider, wie diese Saison ein Rock in A-Form mit passender Schluppenbluse, bestellt sie meist mehrfach in verschiedenen Farben. Sieht jedes Mal neu aus, sitzt trotzdem gleich gut. Praktisch veranlagt, diese Máxima.

Seine zweite wichtige Kundin, die belgische Königin Mathilde, sei ein komplett anderer Charakter. Als "zurückhaltend, dezent, freundlich und liebenswürdig" beschreibt der Designer sie. Sehr sympathisch, aber eben ohne die atelierfüllenden Unterhaltungsqualitäten einer Máxima. Sie kommt sogar mehrmals im Monat in die Avenue Louise 158. Mathildes Outfits dürfen zwar ebenfalls farbenfroh ausfallen, aber weniger extravagant geschnitten, gern mit kleinen Ärmelchen.

Édouard Vermeulen präsentiert ein Kleid, das sich Máxima jüngst bestellt hat. Die Anproben finden stets in seinem Atelier in Brüssel statt
Édouard Vermeulen präsentiert ein Kleid, das sich Máxima jüngst bestellt hat. Die Anproben finden stets in seinem Atelier in Brüssel statt
© Sandra Semburg für Gala

Überhaupt, die Ärmel – darf ein königliches Outfit jemals darauf verzichten? "Klar", sagt Vermeulen, "Máxima ist ja noch jung und kann das gut tragen." Ein absolutes No-Go im royalen Geschäft seien hingegen zu kurze Röcke, ein tiefer Ausschnitt und – der ultimative Patzer – transparente Stoffe. Keine Königin möchte, dass ein Fotograf die Unterwäsche blitzt und ein Bild von ihr, winkend im Höschen, um die Welt geht.

Die Regentinnen selbst würden eigentlich zu noch modischeren Kleidern greifen. Aber, dieses Credo bekam er sowohl von Máxima als auch von Mathilde zu hören: Sie wären schließlich keine Filmstars oder Fashion-Editors und müssten daher etwas klassischer gekleidet sein. Er lacht. Máxima achtet zudem streng darauf, dass man die Kleider mehrmals verwenden, sprich umstylen kann. Und, auch das unterscheidet sie von anderen Celebritys: Sie bezahlt jedes Stück aus eigener Kasse.

Die Outfits von Natan beginnen bei rund 1000 Euro, bei Spezialanfertigungen ist der Preis nach oben offen. Genau diese Aufträge liebt der Designer besonders: So legte ihm Máxima vor der Inthronisierung ein hauchzartes, nicht allzu großes Stück Stoff auf den Tisch, aus dem eines der Krönungskleider gefertigt werden sollte. Königin Beatrix hatte ihr den Stoff als Geschenk aus der Türkei mitgebracht. Vermeulen ließ daraus einen Rock nähen, fügte ihn mit einer Bluse samt großer Schleife zusammen, fertig war der perfekte Dress (siehe links). Máxima war gerührt – und glücklich.

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Martina Ochs Gala

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