Mit ihren fröhlichen und meist unkomplizierten Übungen trifft Tara Stiles voll den Nerv junger Großstädter. Seit acht Jahren betreibt das ehemalige Ballett-Wunder und Model ihr Yoga-Studio "Strala" in New York. Aktuell kämpft die 34-Jährige mit Bill Clinton für eine gesündere Ernährung an amerikanischen Schulen, turnt mit Schülern und bildet weltweit Yoga-Lehrer aus.
Wie ist Ihr eigener Yoga-Stil entstanden?
Als ich mit Anfang 20 aus einer Kleinstadt nach New York kam, traf ich viele Leute, die wie ich Yoga machen wollten, sich aber überfordert fühlten von den alten indischen Lehren mit ihren Sanskrit-Namen oder dem modernen Power-Yoga samt Fitness-Fokus. Nach meiner Ausbildung in Hatha und Kundalini (zwei verschiedene Yoga-Richtungen, Anm. d. Red.) habe ich eigene Übungen entwickelt, weiche, einfache Bewegungen, die den Geist beruhigen.

Wie kann man sich das vorstellen?
Wer sich morgens schlapp fühlt, macht einfach ein paar seitliche Drehungen mit dem Körper. Die kann man sitzend auf dem Bett ausführen – sie stärken die Durchblutung und bringen den Kreislauf in Schwung.
Auf YouTube präsentieren Sie Clips wie "Yoga zum Abnehmen" und "Hangover Yoga". Manchem Yogi geht das zu weit …
Es geht nicht darum, Pfunde zu verlieren, sondern darum, nicht vor lauter Stress zum Junk-Food zu greifen. Titel wie "Hangover Yoga" sollen Männer ansprechen, die sonst nie einen Fuß auf die Yoga-Matte setzen würden. Was soll daran falsch sein?
Waren Sie überrascht, als Jane Fonda Sie zur Yoga-Botschafterin ihrer Fitnessreihe ernannte?
Ich konnte es nicht fassen! Als wir uns in Los Angeles kennenlernten, hockte ich vor Aufregung auf dem Fußboden. Nie hätte ich neben ihr auf dem Sofa Platz genommen. Jane hat ein wahnsinniges Durchhaltevermögen und ist extrem konzentriert. Wenn sie bei mir in New York trainiert, ist sie eine Bereicherung für die ganze Gruppe – Privatstunden langweilen sie.
Gerade ist Ihr erstes Kochbuch erschienen. Sind die Rezepte darin genauso undogmatisch wie Ihr Yoga?
Meine einzige Essensregel lautet: Iss, wodurch du dich wohlfühlst! Wenn wir uns vom angstbesetzten Kalorienzählen befreien, wird unser Körper tatsächlich stärker und strahlender. Selbst wenn wir ab und zu einen Keks brauchen: Der Körper wählt fast immer die gesündere Option.