Das Zeug riecht wie Mama

Das Vorurteil Wenn Mama einst die Nivea-Flasche öffnete, duftete es nach großen Ferien. Heute erinnert der Geruch, nun ja, eben an Mama. Wobei das noch die angenehme Variante ist.
Die Wahrheit Es gibt genug Männerprodukte mit maskulinem Duft und einen Haufen wirklich guter Unisex-Cremes, die ohne jede Maiglöckchennote auskommen.
Bin ich denn ein Schnitzel?
Das Vorurteil Sonnenschutz am Strand ist eine Garantie für Panade-Effekte. Die mögen ja in der Küche vergnüglich sein, aber am eigenen Leib hört der Spaß auf.
Die Wahrheit Was sich als klebrige Paste auf die Haut legt, gehört ins Museum. Moderne Lotionen, Gele und Sprays sollen perfekt "spreiten" – sprich: sich verteilen –, damit die schützenden Filtermoleküle überall hinkommen. Lange halten sie sich garantiert nicht an der Hautoberfläche auf.

Was "Creme" heißt, macht Pickel
Das Vorurteil So lange ist es nun auch nicht her, dass man durch die Gegend lief wie ein Streuselkuchen. Ganz bestimmt soll die Haut mit nichts in Berührung kommen, was auch nur entfernt fettverwandt sein könnte.
Die Wahrheit Erstens enthält nicht jedes UV-Produkt Fett, zweitens macht nicht jedes Fett Pickel. Verträgliche Produkte erkennt man ganz leicht an dem Hinweis "nicht komedogen" auf der Verpackung. Eines noch: Haut ohne Schutz wird durch Sonne etwas dicker, was langfristig ganz bestimmt Pickel fördert.
Echtem Männerschweiß hält sowieso keine Creme stand
Das Vorurteil Wenn Männer in die Sonne gehen, haben sie einen Plan. Sie treiben Kuhherden oder zumindest Sport. In jedem Fall schwitzen sie, und dann verläuft das Zeug, verschmiert das Hemd und hilft der Haut allenfalls streifenweise.
Die Wahrheit Zu guten Outdoor-Plänen gehörte schon immer UV-Schutz. Für den Viehtrieb bewährt: Cowboyhüte. Für den Sport: moderne UVSchutzkleidung und schweißfeste UV-Gele oder Lotionen. Sie halten Flüssigkeiten stand, allerdings nicht dem Tuch, mit dem der Schweiß abgewischt wird. Also öfter mal nachlegen!

Clint Eastwood sieht mit Falten doch auch gut aus
Das Vorurteil UV-Strahlen lassen die Haut altern. Schon klar. Fragt sich nur, was ein Mann gegen Hautalterung haben sollte!
Die Wahrheit Die Wirkung der Sonne auf die Haut hört leider nicht bei ein paar kernigen Lachfalten auf. Tränensäcke, Pigmentflecke, hängende Wangen gehen mindestens teilweise auf ihr Konto.
Bleichgesichter sind Sissis
Das Vorurteil Stubenhocker wird das nicht stören, aber Sonnenschutz hält uns davon ab, braun zu werden. Und genau das wollen wir.
Die Wahrheit Keine Creme filtert alle Sonnenstrahlen, man wird also auch gecremt braun – nur langsamer. Wer nicht warten will, nutzt Produkte mit Wirkstoffen, die die natürliche Bräunung vorantreiben. Ja, so etwas gibt es.

Das mit dem Schutz ist ohnehin Glaubenssache
Das Vorurteil Glaube macht selig. Zumindest Frauen, die glauben ja alles, was auf einem Tiegel steht. Männer sind natürlich viel kritischer. Entweder, die UV-Creme weißelt wie einst die Zinkpaste beim Skifahren (dann schützt sie), oder man muss halt kosmetikgläubig sein.
Die Wahrheit Richtig angewandt wirken zeitgemäße UV-Filter ebenso gut wie unsichtbar. Das belegen klinische Studien, zuletzt betrieben von Ärzten der Uni Queensland in Australien, wo man sich mit der Sonne ja nun wirklich auskennt.
UV-Schutz auf behaarter Haut – wozu denn das?
Das Vorurteil Lotionen auf behaarter Haut zu verteilen, ist eine subtile Form von Masochismus. Der Kram eignet sich nur für Frauen und Ganzkörperepilierte.
Die Wahrheit Moderne Produkte verteilen sich bereitwillig auch auf behaarter Haut. Ein Glück für alle, bei denen die Sonne die Kopfhaut erreicht, denn UV-Licht stresst Haare und ihre Wurzeln, und das begünstigt langfristig Ausfallerscheinungen.