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Resting Bitch Face Arrogante Gesichter auf dem Red Carpet

Mürrisch, unfreundlich, arrogant? Und das auch noch auf dem roten Teppich? Stars wie Kristen Stewart, Anna Kendrick und Victoria Beckham wirken ständig genervt, obwohl sie meinen, einen neutralen Gesichtsausdruck zu haben. Im wissenschaftlichen Test kann man nun herausbekommen, ob man auch zum "RBF"-Club gehört

Strahlend weiße Zähne, ein noch strahlenderes Lachen, Begeisterung, Aura: Das kann man ja wohl von einem waschechten Star erwarten. Auf jedem roten Teppich von Hollywood bis nach Berlin wird diese Erwartung auch erfüllt. Aber es gibt da einige Ausnahmen, die aus dem Muster ausbrechen und auch stets einen Rüffel für ihr arrogantes, desinteressiertes, unfreundliches und spöttisches Auftreten bekommen.

Wen oder was verachten Stars wie Kristen Stewart, Anna Kendrick und Victoria Beckham eigentlich?

Nichts und niemanden! Das beteuern diese Celebrities, wenn sie darauf angesprochen werden, denn das sei doch ihr ganz normaler, neutraler Gesichtsausdruck. Für weibliche Schauspielerinnen, die nicht durchgehend strahlen, sondern sogar auf Partys eher böse gucken, wurde der Ausdruck "Resting Bitch Face" (abgekürzt: RBF) institutionalisiert. Wie kommt es zu solch einer unbeabsichtigten Wirkung?

Eine Studie gibt Aufschluss über das Gesichtsausdruck-Syndrom

Jason Rogers und Abbe Macbeth, Verhaltensforscher der Firma "Noldus Information Technology", haben 10.000 Gesichter mit ihrem patentierten Gesichtsausdruck-Leser analysiert. 500 Punkte im Gesicht wurden als "Landkarte" aufgezeichnet, um acht menschliche Grundemotionen darzustellen: Fröhlichkeit, Traurigkeit, Angst, Überraschung, Zufriedenheit, Abscheu, Ärger und einen neutralen Zustand. Die Computersoftware erkennt bei neutralen Gesichtern nur 3 Prozent Gefühle. Bei Menschen, die stets desinteressiert und missgelaunt wirken, sind es bis zu 6 Prozent - besonders Verachtung zeichnet sich ab!

Inzwischen kann jeder mit dieser Software , sie ist frei zugänglich.

Leicht verzogene Lippen, zusammengekniffene Augen

Auch Angelina Jolie und sogar Queen Elizabeth II. werden mit dem RFB-Syndrom in Verbindung gebracht. In der Glamour-Welt des Showgeschäfts und in Märchenwelt der Royals wird ein ernster Gesichtsausdruck von den Anhängern nicht geduldet, man möchte begeistert von den Idolen mitgerissen werden. So wurde Anna Kendrick gerade zu Beginn ihrer Karriere oft darauf angesprochen, dass sie einfach mehr lächeln müsse.

Die Gesellschaft erwartet lächelnde Frauen

Gerade von Frauen wird ein schnell hervorgezaubertes Lächeln aus Empathiegründen einfach erwartet. Wer nicht nach diesem Schema funktioniert, entspricht nicht der gesellschaftlichen Erwartung und wird schnell als unfreundlich oder herablassend kategorisiert.

Von Männern wird der unfreundlich-arrogante Gesichtsausdruck eher akzeptiert, sie gelten nicht so schnell als zickig. Eine Ausnahme im Showbusiness gibt es aber: Kanye West eckt mit seinem scheinbaren Desinteresse oft an. Er müsste hart an sich arbeiten, um aus der sonst eher weiblich belegten "RFB"-Ecke rauszukommen.

Um freundlicher, besser gelaunt und interessierter zu wirken, müssen Menschen mit dem RFB-Syndrom bewusst an ihrer Mimik bewusst arbeiten

Aber Vorsicht, dass das fröhliche Gesicht nicht zu einer Grimasse wird. Vielleicht sollten die Mitmenschen einfach verständnisvoller reagieren.

stb Gala

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