Der Instagram-Filter unter den Blondes
Die Bezeichnung "Nude Blond" kann schnell zu Irritationen führen. Googelt man sie, sollte man den Zusatz "Haarfarbe" nicht vergessen, sonst landet eine Auswahl nackter, blonder Frauen auf dem Bildschirm. Tatsächlich bedeutet "Nacktes Blond" jedoch den aktuellen Coup der Nude-Welle. Ein Haarton, der individuell dem Teint angepasst wird und dadurch extrem natürlich wirkt.
Obwohl derzeit noch etliche Celebrities und Influencer mit kühlstem Blond oder pastelligen Farb-Flashes auf dem Kopf gesichtet werden, findet Trend-Experte Armin Morbach es ganz logisch, dass man jetzt auf die brandneue Koloration setzten sollte: "Es ist wie bei den Fashion-Trends. Erst werden wilde Designs und Muster zum Trend ausgerufen, und in der nächsten Saison ist wieder Normales angesagt."
Im Gegensatz zu Pastellfarbe und coolem Blond, die leicht blass wirken lassen, schmeichelt der neue Trend dem Teint, "er wirkt fast wie ein Instagram-Filter", erklärt Morbach. "Wie bereits beim Mode- und Makeup- Nude geht es bei dieser Koloration um Perfektion." Mit einem Nude-Make-up wirkt der Teint immer perfekt, nie künstlich. Genau diesen Effekt erreicht das neue Blond jetzt auch.
Auf den Laufstegen wird Nude sogar komplett gestylt. Muss ab jetzt alles Ton in Ton kombiniert werden? Morbach: "Nein, auf keinen Fall! Das wird schnell langweilig. Gerade für den Abend müssen die ombré-beigefarbenen Töne durchbrochen werden. Der natürlich wirkende Haarton braucht dann knalliges Make-up, zum Beispiel orangefarbene Lippen und blauer, dick aufgetragener Mascara."
Worauf es ankommt
Soll das Blond wie bei Sienna Miller, Karlie Kloss oder Cate Blanchett strahlen und trotzdem natürlich wirken, muss es vom Profi individuell auf den Teint abgestimmt werden. "Dafür werden nicht nur feinste Highlight-Strähnchen über den gesamten Kopf verteilt, sie werden sowohl mit goldigen als auch mit aschigen Pigmenten so gefärbt, dass der Naturton durchschimmert", weiß Dennis Creuzberg, L’ Oréal-Professionnel-Experte: "Nur in einer ausgewogenen Mischung neutralisieren sich die Töne, das bringt Natürlichkeit."
Außerdem werden nur weiche Nuancen gewählt, so passen sie sich dem Hautton besser an. Mehr als drei Stufen heller darf man für diesen Trend nicht blondieren, sonst geht der natürliche Eindruck verloren.
"Da es vor allem auf die individuelle Mischung der einzelnen Pigmente ankommt, sind verschiedene Techniken wie Paintings, Strähnen oder auch Contouring möglich," so Creuzberg. Der Schnitt ist nachrangig, das Haar sollte aber mindestens mittellang sein, so kommt das Zusammenspiel der Töne richtig zur Geltung.