Joan Smalls zählt zu den international erfolgreichsten Models der Welt. Vor fast zehn Jahren war sie als erste Latina Gesicht einer großen Kosmetikfirma, sie hat schon geschauspielert und eigene Kollektionen entworfen. GALA trifft die 31-jährige Puertoricanerin beim Launch-Event der Replay-Capsule-Kollektion von Fußballstar Neymar Jr und merken schnell: Hinter dem schönen Gesicht steckt noch sehr viel mehr.
5 Fragen an ... Joan Smalls
GALA: Sie sehen toll aus, wie halten Sie sich fit?
Joan Smalls: Ich mache viel Sport. Ich halte mich jedoch nicht fit, um in eine bestimmte Kleidergröße zu passen, sondern weil ich mich - gerade weil ich von Natur aus dünn bin - stark fühlen möchte. Und für meine Haltung: Ich habe Skoliose und habe deswegen schon früh gelernt, wie wichtig es ist, eine starke Körpermitte zu haben. Es geht mir also mehr um meine Gesundheit, als um mein Aussehen. Natürlich ist das [gute Aussehen] ein großer Pluspunkt aber ich habe auch das Gefühl, dass ich mich beim Sport am besten auf mich konzentrieren kann, auf meine Haltung und das, was ich in dem Moment tue. Es tut außerdem gut, Sport zu machen, wenn man so viel Zeit im Flugzeug verbringt und auf hohen Schuhen unterwegs ist.
Wie schaffen Sie es, Ihren stressigen Alltag auszugleichen?
Ich meditiere viel und habe neuerdings damit angefangen, mir morgens positive Affirmationen vorzusagen. Ich google dann und speichere mir ungefähr 50 Sätze - dann dauert das ganze nur zwei Minuten. Selbstgespräche können sehr bedeutend sein, irgendwann glaubst du dir und an dich. Gerade wenn du dich tagsüber mal unsicher fühlst, ist es gut, sich daran zu erinnern, welchen Weg man einschlagen möchte. Ich weiß auch, wann ich abschalten muss: Ich liebe es, Filme zu gucken oder mich mit Freunden zu treffen. Ich glaube, man muss sich die Leute, mit denen man sich umgibt gut aussuchen und darauf achten, dass die gute Energie verbreiten und sie dir nicht entziehen.
Was ist heute das Beste / das Schlechteste an der Mode-Branche?
Das Beste an der Branche ist, dass es heutzutage - besonders wegen Social Media - mehr soziale Verantwortung gibt. Die Menschen haben eine lautere Stimme, es gibt eine Plattform, auf der jeder gehört werden kann, falls er das Gefühl hat falsch repräsentiert zu werden und es gibt ein größeres Gemeinschaftsgefühl. Das ist etwas Schönes! Ich würde mir jedoch für die Branche wünschen, dass Marken Entscheidungen bewusster treffen: Nicht, weil sie das Gefühl haben, dass es sonst negative Konsequenzen geben könnte, nicht um einfach auf Teufel komm' raus mit auf den Zug aufzuspringen, sondern weil es sich richtig anfühlt. Die Message sollte immer authentisch und originell sein.
Sie sind auf einer Farm in Puerto Rico aufgewachsen, das Leben, das Sie jetzt führen, ist das Gegenteil. Was vermissen Sie am meisten?
Ich vermisse meine Familie und ich vermisse es, bei ihnen zu sein. Die einfachen Dinge des Lebens fehlen mir; in der Natur zu sein, barfuß zu laufen - ich bin ein echtes Landei und liebe die friedliche Umgebung dort.
Sie sind erfolgreiches Model, haben schon geschauspielert und Kollektionen entworfen. Welche Ziele haben Sie noch vor Augen?
Es gibt einige Dinge, an denen ich im Moment arbeite. Ich möchte mich noch mehr darauf konzentrieren, nicht nur Model zu sein und für mein schönes Gesicht bekannt zu sein, sondern auch eine Stimme zu haben und etwas verändern zu können. Ich habe gerade erst in ein Venturecapital-Unternehmen investiert. Als schwarze Latina bekommt man diese Möglichkeit normalerweise nicht, darauf bin ich sehr stolz.