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Glücksmomente Düfte, die glücklich machen

Dufte Nachrichten! Es gibt Duftnoten, die uns glücklich machen. Im Interview mit GALA verrät Parfumeurin Kim Weisswange, welche Essenzen uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern

Düfte können unsere Stimmung beeinflussen. Sie können uns anregen, wärmen, erfreuen. Doch welche Gerüche machen uns wirklich glücklich? Ganz weit vorne sind Duftnoten wie Zitrusnoten, Bergamotte, Vanille oder auch Lavendel. Denn sie alle lösen auf unterschiedliche Art und Weise Glücksgefühle in uns aus.

Gala.de sprach mit Parfumeurin Kim Weisswange, die seit über 30 Jahren Düfte kreiert, über die Wirkung einzelner Essenzen und die Duftnoten, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Inwiefern denken Sie können Düfte unsere Stimmung beeinflussen?

Wir sind Nasenmenschen und werden über das lymphatische System gesteuert, das sehr stark mit unserem Geruchssinn zusammenarbeitet. Nichts kann somit unsere Stimmung mehr verändern als ein Duft. Kein anderer Sinn kann derart stark auf unser Unterbewusstsein wirken und uns somit positiv beeinflussen. Düfte machen uns also glücklich. So viel steht fest.

Gibt es einen Duft, der jeden Menschen glücklich macht?

Zitrusnoten! Sie sind die Sympathie-Düfte überhaupt. Wir verbinden mit ihnen positive Assoziationen wie Frische, Reinheit und Sonne. Die unangefochtene Nummer Eins bei Erwachsenen ist Orange, bei Kindern Mandarine, gefolgt von Vanille. Frische Duftnoten zaubern uns sofort ein Lächeln ins Gesicht. Die Geruchskomponente aus etwas süßlich, etwas säuerlich und etwas blumig spricht die meisten Menschen an und hat die größte Resonanz was positive Assoziationen betrifft. Darüber hinaus hat natürlich jeder von uns sein eigenes Vokabular an Erinnerungen und Dingen, die ihn glücklich machen. Es gibt Personen, die ausflippen, wenn sie Lakritz riechen, andere wiederum werden von Karamell betört.

Und welche Duftnoten machen uns noch besonders glücklich?

Zitrusnoten, Vanille und Jasmin - Raumduft "DEWY LILY OF THE VALLEY & STAR ANISE LILY OF THE VALLEY AROMA REED" von Molton Brown, Duftkerze "Mayfair" von ATKINSONS über niche-beauty, Duft "La vie est belle" von Lancôme und "Body Oil Vanilla" von SABON.
Zitrusnoten, Vanille und Jasmin - Raumduft "DEWY LILY OF THE VALLEY & STAR ANISE LILY OF THE VALLEY AROMA REED" von Molton Brown, Duftkerze "Mayfair" von ATKINSONS über niche-beauty, Duft "La vie est belle" von Lancôme und "Body Oil Vanilla" von SABON.
© PR

Eine weitere Zitrusfrucht, die ganz besonders happy macht, ist Bergamotte. Denn beim Duft der Orangenblüte denken wir sofort an lauter schöne Momente wie den letzten Italien-Urlaub oder auch die Weihnachtszeit. Orange strahlt einen Wohlfühlcharakter aus, da wir positive Erinnerungen mit diesem Geruch verbinden. Das ist die Magie der Düfte.

Spielt die Menge des Duftes eine Rolle in der Wirkung?

Weniger ist mehr. Wir Menschen sind pheromon gesteuert und reagieren sehr empfindlich auf Botenstoffe. Häufig denken wir, wir riechen etwas gar nicht. Doch diese Düfte gelangen sehr wohl in unser lymphatisches System und steuern dort unseren Herzschlag, die Atmung und unsere Verdauung.

Düfte werden häufig auch zu Therapiezwecken eingesetzt.

Absolut! Ob bei Depressionen oder zum Beispiel auch bei Alzheimer. Zur Profilaxe eignet es sich nämlich sehr gut, eine Art Duft-Memorie zu spielen. Damit stimulieren wir das lymphatische System. Wir können unser Gehirn trainieren, es ist ein sehr beweglicher Muskel. So erlangen wir mehr Lebensqualität und mehr Lebensqualität macht immer glücklich – in diesem Fall über Duftstoffe.

parfumeurin kim weisswange bei der arbeit
Seit über 30 Jahren kreiert Kim Weisswange Düfte.
© PR

Stichwort Raumdüfte – welche Düfte eignen sich am besten für welchen Raum?

Im Schlafzimmer beispielsweise ist Lavendel ein toller Duft, da er die Entspannung fördert. Lavendel ist sowieso ein absolutes Allround-Talent. Er kann unsere Stimmung nicht nur positiv beeinflussen, er kann sich unserer Stimmung sogar anpassen. Wenn sie gestresst sind, wirkt Lavendel beruhigend, bei Depressionen kann Lavendel Glückshormone ausschütten. Zitrone hingegen kann die Konzentration fördern und ist deshalb ein geeigneter Duft für ein Büro. Im Wohnraum besteht die Möglichkeit, viel zu experimentieren.

Häufig werden auch Jahreszeiten mit Düften assoziiert. Woher kommt dies und sind die Menschen deshalb zum Beispiel im Frühjahr/Sommer glücklicher?

Im Frühjahr und Sommer sind die Düfte in der Natur wesentlich intensiver als im Winter. Deshalb erfreuen wir uns zur Sommerzeit vor allem an frischen Düften. In der kalten Jahreszeit hingegen kommen Gewürze und sinnlichere Düfte ins Spiel, die über die draußen herrschende Tristesse hinweghelfen und uns innere Wärme schenken.

Blumen sind nicht nur ein perfektes Geschenk, sie spielen auch eine große Rolle als Duftessenz. Welche Blüte hat eine ganz besondere Wirkung?

Ylang Ylang ist beispielsweise eine Blüte, die sich hervorragend auf das Wohlbefinden auswirkt. Menschen, die unter Bluthochdruck oder enorm viel Stress leiden, hilft Ylang Ylang wieder einen normalen Blutdruck zu erlangen. Doch auch hier gilt: weniger ist mehr. Denn Blütendüfte polarisieren wie keine anderen.

Hat der Trend zu individuellen Düften etwas mit Glück zu tun?

Auf jeden Fall. Der Mensch von heute will sich immer mehr unterscheiden von anderen und eben auch ausprobieren, was zu ihm passt. Während man früher mit einem Parfum das Image einer Marke trug, möchten wir heute unsere eigene Marke sein. Der Trend geht zur mehr Individualität und Düften, die uns glücklich machen, weil sie unseren Charakter widerspiegeln.

Unser Fazit: Düfte können uns trösten, unser Selbstbewusstsein stärken und unsere Gesundheit fördern. Sie sind im besten Fall unser Bodyguard, der uns jeden Tag ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Nane Meyer Gala

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