Keine Kompromisse:
"Alles, was meinen Namen trägt, muss stimmig sein", sagt Gabriele Strehle. Das gilt für ihre Mode wie für ihre Parfums. Hohe Ansprüche zu erfüllen, braucht oft Zeit, daher präsentiert sie erst jetzt, neun Jahre nach dem Launch ihres ersten Dufts, den nächsten. Er trägt den Namen ihres Labels: Strenesse.
Eine ganze Weile suchte die 59-jährige Designerin nach dem passenden Duftexperten. Empfohlen wurde ihr die in Frankreich arbeitende Deutsche Ursula Wandel, auf deren Konto Erfolge wie "Woman" von Hugo Boss und "B" von Boucheron gehen. Doch trotz der Referenzen wollte sich Gabriele Strehle persönlich ein Bild von Ursula Wandel machen, sie quasi beschnuppern. "Ich hatte schon gehört, dass sie sehr akribisch ist", sagt die Parfümeurin. "Aber mir gefällt, dass sie sich so reinhängt."
Es sei absolut ungewöhnlich, dass ein "Pate", für den sie einen Duft entwickeln soll, sie in Paris besucht. Gabriele Strehles Auftrag lautete schließlich, ein Parfum zu kreieren, das mit "raffinierter Leichtigkeit" verführt und gut dosiert "nach Birne riecht", einem Duft ihrer Kindheit. Am Ende wurde "Strenesse" sogar zu einer Hommage auf einen - zweistämmigen - Baum, der lange auf dem Grundstück der Familie Strehle am Tegernsee stand. Inzwischen musste der Veteran wegen Schwäche gefällt werden. Der Münchner Künstler Ernst Gamperl drechselte aus dem Holz Schalen und Objekte, die jetzt den Bauernhof schmücken. Parfümeurin Ursula Wandel versuchte, mithilfe von rund 100 Ingredienzen auch die besondere Aura dieses Baumes einzufangen. Allen voran mit einer speziell entwickelten Note reifer Williamsbirnen.
-Wolf
