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Caroline Beil "Früher hatte ich eine falsche Selbstwahrnehmung"

Caroline Beil
© Getty Images
Anlässlich der Fashion Week in Berlin treffen wir die Zweifach-Mutter Caroline Beil zum Interview. Uns verrät sie, warum sie sich in Sachen Styling und Schönheitswahn nicht (mehr) verrückt macht.

Sichtlich entspannt betritt Moderatorin Caroline Beil, 53, den Frisörsalon, in dem wir mit ihr zum Interview verabredet sind. Es ist Fashion Week und ganz Berlin steht Kopf. Während andere Promis und Influencer bereits seit einigen Stunden ihren Look überdenken oder in der Maske sitzen, kommt Caroline, wie sie uns verrät, gerade von der KiTa und der Schule, wo sie ihre beiden Kinder David, zehn, und Ava, zwei, abgeholt hat. 

Für die Fashion Show des Modelabels Riani lässt sich die Zweifach-Mama die Haare machen - und beantwortet uns einige Fragen zum Thema Erziehung, Mutterdasein und verrät, warum sie sich jetzt mit 53 Jahren so nah bei sich ist, wie noch nie. 

Caroline Beil im GALA-Interview

GALA: Erst vor kurzem haben Sie ein Bild mit Ihrer Tochter gepostet, auf dem zu sehen ist, wie Ava Sie gestylt hat. Trägt sie bereits das Fashion-Gen inne? 
Caroline Beil: Absolut. Was ganz süß ist: Wenn wir rausgehen, will sie immer eine ihrer drei Handtaschen mitnehmen. Und das ist so niedlich, weil die Handtasche dann genauso groß ist, wie sie selbst. Ich muss dann oben am Henkel  einen Knoten machen, damit das wieder passt. Außerdem zieht sie mir sofort, wenn wir Nachhause kommen, meine Glitzerhausschuhe an. 

Das kennen Sie von Ihrem Sohn mit Sicherheit nicht, oder?
Nein (lacht). Ava ist ganz anders als mein Sohn. Der möchte sich am liebsten heute noch an- und ausziehen lassen, wohingegen Ava alles alleine macht. Sie ist ganz selbstständig und guckt immer zu.

Carolinen Beil: "Meinte Tochter Ava macht es mir sehr leicht"

Sind Sie froh, eine Tochter bekommen zu haben, mit der Sie dann später shoppen gehen können?
Es ist auf jeden Fall ein großes Geschenk, dass ich einen Sohn und eine Tochter habe. Ich versuche zwar beide gleich zu erziehen, aber Ava macht es mir sehr leicht. Sie räumt beispielsweise den Tisch schon ab, mein Sohn würde das nur unter genauer Anordnung machen. Ava kuschelt auch viel lieber mit mir.

Würden Sie sagen, Sie sind beim zweiten Kind gelassener als beim Ersten?
Ich war auch schon beim ersten Kind gelassen. Prinzipiell gehöre ich aber auch nicht zu der Kategorie der hyperventillierenden Mütter. Wenn meinen Kindern etwas herunterfällt, dann wird das vom Boden aufgehoben, abgewischt und dann hat sich das. Ich würde mich da als sehr lässig bezeichnen und das überträgt sich eben auch auf die Kinder. Meine Kinder sind wenig hysterisch. 

Caroline Beil: Sie ist mit 50 Jahren zum zweiten Mal Mutter geworden

Sie haben mit 50 Jahren Ihr zweites Kind bekommen – und damit eine Diskussion losgetreten. Haben Sie sich in dem Moment gewünscht, kein Promi zu sein, und sich dafür nicht rechtfertigen zu müssen?
Es wäre natürlich anders. Aber wäre ich eine Petra B. aus Z. würden wahrscheinlich die Nachbarn tuscheln oder der Tennis-Club hätte sich dazu geäußert. Das hast du ja immer. Aber wenn du prominent bist, hast du davon noch viel mehr in geballter Form. Ich bin allerdings auch nicht auf der Welt, um es allen Recht zu machen. Ich lebe mein Leben, so wie ich das möchte und wie ich mich gut fühle. 

Haben die Negativ-Kommentare Sie persönlich berührt?
Natürlich ist es krass, wenn man sieht, wie extrem manche Leute auf Dinge reagieren. Aber so ist das eben. Jeder hat eine Meinung, jeder hat eine Plattform und kann unter verdeckten Namen irgendwas schreiben – durch Instagram & Co. ist eben eine neue Form der Kommunikation entstanden.

Was früher die Leute beim Frisör getuschelt haben, geht heute raus ins weltweite Netz. 

Sie sind im Netz relativ offen mit Ihrem Privatleben. Wie gehen Sie dort mit Negativ-Kommentaren um?
Zum Glück halten sich Negativ-Kommentare auf meinem Instagram-Account relativ in Grenzen. Wenn es konstruktive Kritik ist, lasse ich es einfach stehen. Andere Kommentare, die wirklich total daneben sind, lösche ich. Im Sommer habe ich ein Bild von meiner Tochter gezeigt, wo sie im Baggi sitzt und man ein Stück ihrer Windel sieht. Daraufhin habe ich einige Kommentare erhalten, dahingehend, ob man sein Kind wirklich mit der Windel zeigen müsse. Sowas ist schon echt übertrieben, wie ich finde. 

Was würden Sie sagen, wenn Ihre Kinder später in die Öffentlichkeit möchten?
Wenn Sie in die Schauspielerei möchten, würde ich sie schon warnen. Zwar ist das auf der einen Seite ein großartiger Beruf, aber wenn du nicht zu den zehn Prozent gehörst, die erfolgreich sind, wird es schon schwer. Daher würde ich es schon tendenziell eher kritisch betrachten und immer schauen, dass sie breit aufstellen und nicht unbedingt alles auf eine Karte setzen. 

Dabei hätten Sie ja mit Sicherheit viele wertvolle Kontakte in die TV-Branche... 
Wenn Ava mit fünf oder sechs Jahren sagt, sie möchte da mal mitmachen oder etwas anderes in der Richtung ausprobieren, dann werde ich das sicherlich auch erlauben.

Aber in die Medienbranche treiben, werde ich meine Kinder nicht. 

Für Sie geht es gleich zur Fashionshow von Riani. Wie bereiten Sie sich auf solche Termine vor?
Wenn ich ehrlich bin, habe ich vorhin noch die Kinder von der KiTa und der Schule abgeholt. Ich mache das alles immer eher improvisiert und suche mir manchmal erst zehn Minuten bevor ich abgeholt werde, das Outfit raus. Andere planen das Wochen im Voraus – das habe ich auch schon gemacht – aber mittlerweile sehe ich das ganze lockerer.

Eine Einstellung, die Sie im Alter gewonnen haben? 
Je älter man wird, desto weniger interessiert es einen, was andere sagen oder denken. 

Ich bin mit mir, so wie ich bin, im Reinen.

Zum Beispiel kann ich gerade aufgrund meines Knies keine hohen Schuhe anziehen, aber verrückt mache ich mich deswegen nicht.  

Haben Sie sich schon immer so wohl in Ihrem Körper gefühlt wie jetzt? 
Ich habe in meinen jungen Jahren gemodelt und vordergründig Wäscheshootings gemacht. Dementsprechend war ich auch sehr, sehr schlank und hatte ein Top-Figur.

Doch gerade in dieser Zeit habe ich mich immer dick gefühlt – ich hatte einfach eine komplett verschobene Selbstwahrnehmung.

Jetzt weiß ich, dass wenn ich nicht in eine Größe 34 passen, trotzdem in Ordnung bin. 

Gibt es etwas, dass Sie in Ihrem Leben bereuen?
Alles was ich gemacht habe, hat mich zu dem Menschen und zu der Frau gemacht, die ich heute bin. Alles was ich in meinem Leben habe, habe ich mir auch so gewünscht. Ich glaube ganz fest an das Prinzip der Resonanz, also dass wir selbst in der Hand haben, was uns passiert. 

2004 haben Sie im australischen Dschungel auch auf so einiges verzichten müssen. Fiebern Sie mit den jetzigen Teilnehmern mit? 
Ich habe neulich mal reingeschaut, bin dabei aber eingeschlafen – also dass ich da so richtig mitfiebere, kann ich nicht behaupten. In meinen Augen ist das alles so abgeschmackt. Denn die Promis, die da jetzt reingehen, wissen ja wie das Prinzip funktioniert. 

Sind Sie froh, dass Sie das Kapitel "Dschungel“ hinter sich gelassen haben?
Naja, als ich in den Dschungel gegangen bin, wusste ja niemand von uns Kandidaten, was auf uns zu kommt. Das war ja die aller erste Staffel. Heute würde ich da niemals mitmachen. 

Verwendete Quellen:Interview mit Caroline Beil

jku Gala

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