Nachts glamouröse Cinderella – und am nächsten Morgen, beim Blick in den Spiegel, kommt das Aschenputtel-Feeling. Die Zeiten, in denen man nach einer durchfeierten Nacht einigermaßen knitterarm und ausgeschlafen aus dem Bett stieg, sind spätestens ab dreißig vorbei. Stattdessen zeigt einem der Spiegel erbarmungslos dunkle Schatten, tiefe Ränder, Abdruckfalten.
Die Problemzone, die uns, genau wie vielen Celebritys, am meisten zu schaffen macht, ist die Augenpartie, denn dort ist die Haut besonders dünn und empfindlich. Obwohl hier weniger Unterhautfettgewebe und kaum Talg- und Schweißdrüsen sitzen, sind Haut und Muskeln um die Augenpartie dafür aber rund um die Uhr im Dauereinsatz. Bis zu 30.000 Mal am Tag blinzeln wir vor uns hin.
Doch nicht nur Dauerstress und ein wilder Lifestyle fördern Fältchen, Augenringe und Tränensäcke. Neuesten Untersuchungen zufolge schadet blaues Licht, das durch LED-Lampen, Computerbildschirme und Smartphones verursacht wird, der Haut so sehr, dass diese oxidativen Stress produziert, der zu irreparablen Zellschäden führen oder den Reparaturprozess der Haut verlangsamen kann. Wirkt dann außerdem noch die Schwerkraft, drücken die Lider so sehr auf die Augen, dass wir müde und dauererschöpft aussehen. Im ungünstigsten Fall wirken wir sogar Jahre älter als wir sind.
Klar, dass Schönheitsoptimierung deshalb genau in dieser Gesichtspartie so beliebt ist. Der Trend geht zu kurzen, non-invasiven Eingriffen in Kombination mit Spezialcremes und Make-up-Tricks. Alles ohne Skalpell.
Schlupflider
Botox: Wenn das Oberlid noch nicht allzu erschlafft ist, kann eine Botoxinjektion unterhalb der äußeren Augenbrauen einen Push-up-Effekt erzeugen. Die Dosis und genauen Injektionspunkte sind individuell und werden nach der genauen Analyse vom Facharzt festgelegt. Fakten: Dauert wenige Minuten, leichte Rötungen/Schwellungen möglich. Der Effekt setzt nach drei bis sieben Tagen ein, hält etwa sechs Monate. Kosten: ca. 500 Euro für beide Augen
Fadenlifting: Um ein leichtes Schlupflid mit wenig Hautüberschuss anzuheben und die körpereigene Kollagenproduktion anzuregen, werden Fäden aus Polymilchsäure in das Unterhautgewebe gezogen, die sich nach und nach auflösen und über die Lymphe abtransportiert werden. Fakten: Örtliche Betäubung, bis zu zwei Tage Ausfallzeit, Rötungen und blaue Flecken möglich, hält bis zu drei Jahre. Kosten: ca. 900 Euro
Plasmage: Hier wird mithilfe eines speziellen Gerätes ein Plasmastrahl erzeugt und auf die Hautoberfläche übertragen. Dadurch wird ein natürlicher Heilungsprozess stimuliert. Das kann nach etwa sieben Tagen zu strafferen Augenlidern führen. Fakten: Lokale Betäubung ist nötig, die Behandlung dauert etwa 30 Minuten. Leichte Schwellungen und Schürfungen sind möglich. Kosten: ca. 1.000 Euro für beide Augen
Krähenfüße
Thermage: Größere Partien lassen sich mit hochfrequentierten Radiofrequenzwellen straffen. Durch die Erhitzung zieht sich das Kollagen erst zusammen und baut dann in den nächsten vier Monaten kontinuierlich neue Kollagenfasern auf. Fakten: Die Behandlung dauert etwa eine halbe Stunde und muss meist wiederholt werden. Rötungen und Schwellungen sind möglich. Kosten: ca. 1.200 Euro
Spritzen: Botox minimiert Krähenfüße am äußeren Augenwinkel. Tiefere Falten füllt der Facharzt mit Hyaluronsäure auf. Das versorgt nicht nur das Unterhautfettgewebe mit Feuchtigkeit, sondern regt auch die hauteigene Kollagenproduktion an. Fakten: Die Behandlung dauert ca. 30 Minuten und hält bis zu sechs Monate. Blauen Flecken, Schwellungen und Rötungen sind möglich. Kosten: variabel, ca. 400 Euro für beide Augen
Cremes: Gegen feinere Knitterpartien wirken straffende Augencremes mit Anti-Aging-Wirkstoffen, die die Kollagen- und Elastinbildung sowie die Zellerneuerung anregen. Dazu zählen etwa Peptide, Vitamin B3, Vitamin C und Retinol, reines Vitamin A. Feuchtigkeitsspender wie Aloe vera oder Hyaluronsäure polstern feine Linien von innen auf. Fakten: Augencremes sind anders formuliert als Gesichtscremes. Sie werden regelmäßig morgens und abends mit dem Ringfinger eingeklopft.
Augenringe
Filler: Um Tränenrinnen aufzupolstern und Schatten verschwinden zu lassen eignet sich Hyaluronsäure für Patienten, die nicht zu Schwellneigung in den Unterlidern neigen. Eigenfett hingegen wird bevorzugt bei Patienten mit Schwellneigung eingesetzt. Dabei wird überschüssiges Fett aus Körperregionen wie dem Bauch oder dem Gesäß via Liposuktion entnommen, steril aufbereitet und an gewünschter Stelle wieder injiziert. Fakten: Hyaluronsäure hält bis zu einem Jahr. Kosten: ca. 550 Euro. Die Eigenfettbehandlung (ca. 2.500 Euro) wird unter Lokalanästhesie durchgeführt und dauert ca. 2,5 Stunden. Das Ergebnis hält zwei Jahre. Bei beiden Methoden sind leichte Blutergüsse möglich.Make-Up: Bläuliche Unregelmäßigkeiten neutralisiert ein Concealer mit gelblichem Unterton. Damit er sich nicht in den Fältchen absetzt, sollte er nicht zu puderhaltig sein und die Partie gut cremen und einziehen lassen. Im Innenwinkel und unter dem Auge hauchdünn auftupfen und gut ausblenden. Fakten: Keine dauerhafte Lösung. Je stärker die Falten, desto sparsamer muss man mit der Textur umgehen
Tränensäcke
Plasma-Behandlung: Es gibt eine neue Methode gegen Falten, Tränensäcke & Co., die komplett ohne Skalpell, Vollnarkose und großen chirurgischen Eingriff auskommt. Bei der sogenannten PlexR-Methode wird mit Plasma, einer Wolke von geladenen Partikeln, gearbeitet. Diese wird über einen speziellen Stift, der wie eine Kugelschreiberspitze aussieht, punktgenau und präzise auf die Haut übertragen und dabei – wie mit einem feinen Mikromesser – die oberen Hautschichten abgetragen, ohne die Dermis zu verletzen. Die Haut bildet an den Punktstellen Krusten, die nach zwei Wochen abfallen. Fakten: Die Behandlung dauert beim Facharzt etwa 30 Minuten pro Auge. Eine Betäubungssalbe ist nötig. Es riecht nach verbrannter Haut. Schwellungen, Rötungen oder Pigmentverschiebungen sind möglich. Ein hoher UV-Schutz ist für mehrere Wochen Pflicht. Kosten: ab ca. 1.000 Euro