Babassuöl: Das Öl aus dem Amazonasbecken
Die Babassupalme stammt aus dem Amazonasbecken. Dort werden alle Pflanzenteile genutzt: Die Samen zur Ölgewinnung, Blätter und Stamm zum Häuserbau und dazu lässt sich aus den Blättern auch Flechtwerk herstellen. Das Pflanzenöl, das aus den Samen der Babassupalme gewonnen wird, kommt in vielerlei Bereichen zur Anwendung: Es kann als Speiseöl genutzt werden, dient zur Herstellung von Kosmetikprodukten und wird als Beauty-Öl in der Schönheitspflege verwendet … und selbst als Treibstoff kam es bereits zum Einsatz.
Natives Babassuöl weist eine ähnliche Konsistenz auf wie Kokosöl: Bei Raumtemperatur ist es halbfest und besitzt eine gelb-weiße Farbe sowie einen nussigen Geruch. Das Öl schmilzt zwischen 22 und 26 Grad – kommt es also in Kontakt mit der Haut, wird es schnell flüssig und zieht darüber hinaus gut ein. Das Öl ist auch im raffinierten Zustand erhältlich: Hier erweist es sich allerdings als fast farb- und geruchlos. Außerdem gehen durch die Raffination wertvolle Inhaltsstoffe verloren.
Babassuöl als Beauty-Öl: Wirkung
Das Öl besitzt einen sehr hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Vertreten sind zum Beispiel:
- Laurinsäure: Wirkt leicht antimikrobiell (beugt Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilzen vor) und sorgt dafür, dass sich das Öl gut verteilen lässt.
- Myristinsäure: Wirkt ebenfalls antimikrobiell und trägt zu einem zarten Hautgefühl bei.
- Palmitinsäure: Palmitinsäure ist im Säureschutzmantel der Haut vertreten, wird aber mit zunehmendem Alter reduziert. Dadurch eignen sich palmitinsäurehaltige Öle auch besonders zur Pflege reiferer Haut. Palmitinsäure wirkt dazu leicht rückfettend.
- Capryl- und Caprinsäure: Sorgt dafür, dass sich das Öl gut verteilen lässt (hohe Spreitfähigkeit).
Des Weiteren besitzt das Öl auch ungesättigte Fettsäuren:
- Linolsäure: Pflegt empfindliche, irritierte Haut.
- Ölsäure: Spendet Feuchtigkeit, unterstützt die Wundheilung.
Dazu ist in Babassuöl noch viel Vitamin E enthalten, das die Haut vor freien Radikalen schützt.
Babassuöl: Anwendung
- Haut: Das Öl kann sowohl bei trockener als auch bei fettiger Haut oder Mischhaut angewandt werden. Verteilen Sie einfach ein paar Tropfen des Öls auf der gereinigten Haut und massieren es ein. Das Öl zieht gut ein und hinterlässt keinen fettigen Film.
- Haare: Für die Pflege trockener Haare werden ebenfalls ein paar Tropfen des Öls zwischen den Handflächen verrieben und anschließend auf der Kopfhaut und in den Haarlängen verteilt. Es pflegt die Kopfhaut und sorgt für kräftiges, glänzendes Haar. Dazu beugt es noch Frizz und Spliss vor. Haben Sie allerdings mit fettigem Haar zu kämpfen, verteilen Sie das Öl am besten nur in den Haarspitzen.
- Als Speiseöl kann Babassuöl vielfältig eingesetzt werden: Es eignet sich zum Backen und Braten für herzhafte als auch süße Gerichte.
Babassuöl: Darauf sollten Sie beim Kauf achten
- Verwenden Sie kaltgepresstes, qualitativ hochwertiges Babassuöl. Die Kaltpressung gewährleistet, dass keine wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen. Ob Sie ein geprüftes Öl in den Händen halten, erkennen Sie außerdem an der Aufschrift "rückstandsgeprüftes Babassuöl mit kosmetischer Eignung" – so stellen Sie sicher, dass das Öl frei von Bakterien- oder Heferückständen ist. Außerdem empfiehlt sich der Kauf von bio- und fairtrade Produkten.
- Wenn Sie das Öl nicht pur anwenden wollen, sind im Handel auch diverse Beauty-Produkte, die Babassuöl enthalten, verfügbar. Das Öl wird unter den Inhaltsstoffen mit der Bezeichnung "Orbignya Oleifera Seed Oil" gelistet.
Haltbarkeit: Nach Anbruch sollte das Öl innerhalb von 1,5 Jahren aufgebraucht werden.
Hier erfahren Sie außerdem, welche Gesichtsöle sich noch eignen, was Rosmarinöl kann und wozu Sie Wildrosenöl anwenden.