Make-up-Artist Alex Rothe
ist schon im fünften Jahr 'Nationaler Face Designer' und Trainer bei "Giorgio Armani Cosmetics". Mit dem Marketing-Team analysiert er die Einführung von Produkten in Deutschland und empfiehlt neue Produkte nach Paris. Deshalb ist Alex Rothe von den Modenschauen in Mailand über Trainings und Treffen in Paris bis zu Presse-Events nach London unterwegs. Mit Gala.de spricht er über die Aura des Stardesigners Giorgio Armani, Make-up-Layering und seine Lieblingsplätze in Berlin.
Macht es Spaß, im Luxus-Kosmos von Giorgio Armani zu arbeiten?
Es ist immer wieder ein sehr besonderes Erlebnis, Herrn Armani auf seinen Modenschauen erleben zu dürfen. Kontinuierlich werden Dinge verbessert, Outfits korrigiert und zum Teil die letzten Accessoires kurz vor dem Auftritt auf dem Laufsteg geändert und angepasst. Diese absolute Konzentration auf das Ganze und die Details machen die ganz besondere Stimmung hinter den Kulissen der Armani-Shows aus.

Sind Sie auf internationalen Fashionshows im Einsatz?
Ja, die Einsätze werden im Wechsel an die besten Face Designer in den Ländern vergeben, damit jeder davon profitieren und die Philisophie atmen kann.
Eine Philosophie für Kosmetik?
Die Philosophie von Armani ist: Jedes Make-up sollte auf die Persönlichkeit des Trägers abgestimmt sein, von kräftig und auffällig bis supernatürlich. Das, was aber alle Make-ups verbindet, ist die perfekte Grundierung. Die Texturen wurden nach dem Wunsch von Armani entwickelt - eine Foundation soll sich anfühlen wie Luft und Wasser. Obwohl wir leider keine Rabatte für Visagisten einrichten können, finden sich die Foundations heute in den Koffern der meisten Visagisten und Make-up-Artists.
Erfordern diese Produkte eine besondere Schminktechnik?
Ja, die Mikrofill-Technologie ermöglicht, dass man verschiedene Schichten übereinander legen kann - das sogenannte Layering. Bis zu 24 Schichten können übereinander kombiniert werden, ohne dass es maskenhaft oder überschminkt aussehen muss. Durch die feinen Kügelchen in den Produkten lassen sich alle Produkte miteinander kombinieren. Am liebsten arbeite ich mit Pinseln und "verschmelze" danach die Produkte durch sanftes Andrücken mit den Händen, so lässt sich mit diesen Produkten auch ein Make-up mit Rouge modellieren, ohne dass ich vorher die Foundation abpudern muss. Das ist wichtig, wenn ich eine besonders trockene Haut habe oder diesen besonderen prallen "Glow" auf die Haut zaubern möchte.
Haben Sie bei Ihrer Arbeit schon einen Lieblingsstar geschminkt?
Ich habe sehr viele persönliche liebevolle Begegnungen mit Menschen, die im Rampenlicht stehen oder auch nicht, die ich als sehr wertvoll und persönlich erachte. Ein Komiker, der mich in letzter Zeit immer wieder neu in Staunen und Lachen versetzt hat, ist Jacques Tati - durch seine Übertreibung des Alltäglichen, Anreihen der Gegensätze der modernen Gesellschaft und der Traditionellen. "Mon Oncle" - grandios und sehr liebevoll zugleich.
Berlin, Paris, London, Mailand: Welche Metropole bietet am meisten?
Jede Stadt hat Ihr eigenes Flair: Berlin, meine Heimatstadt, ist eine sehr kreative Stadt, die sich immer wieder neu erfindet, Hamburg ist eine sehr weltoffene Metropole mit der Liebe zum Detail, München eine Stadt mit südländischem Flair, Stuttgart die Stadt, die am Anfang etwas spröde erscheint und doch reizende Cafés und Clubs zu bieten hat. London, eine rebellische und gleichzeitig sehr konservative Stadt mit den vielen Pubs und Karaoke-Veranstaltungen. Paris, die Stadt in der zuerst der Frühling erwacht und die Blumen in einer Intensität blühen, wie ich sie in keiner anderen Stadt erlebt habe. Mailand, die Stadt der Mode und alten Gebäude, die Stadt der Schuhmacher und spannenden Begegnungen, in der Geschichte auf Schritt und Tritt verfolgt und erlebt werden kann.
Verraten Sie uns Ihre Lieblingsplätze in Berlin?
Ein Lieblingscafé im Prenzlauer Berg ist das "Eckstein" auf der Pappelalle, ein Café das durch einen Tischler sehr liebevoll kurz nach der Wende umgebaut und eingerichtet wurde. Sensationell im Sommer sind die frischen und reichhaltigen Frühstücke draußen auf der Bank.

Wenn es mal etwas entspannter und trashiger sein darf, sitze ich auch gerne mal in der Hollywood-Schaukel im "An einem Sonntag im August", Ecke Danziger Straße. Im Bergmann-Kiez in Kreuzberg ist die Markthalle ein Muss und anschließend ein Stück Kuchen im "Rubens" am Mehringdamm, welches meines Erachtens den besten selbstgebackenen Kuchen hat. Der Sommer lässt sich am besten mit einem Eis aus dem Café in der Oderberger Straße mit dem Namen "Kauf Dich glücklich" genießen.
Nach den kulinarischen Ausflügen noch Ihr Tipp für ein expressives Frühjahrs-Make-up?
Eine passende Foundation zum Ausgleich des Teints (z.B. Luminous Silk Foundation), ein typgerechter Eyeliner - übrigens ein Thema, das uns das ganze Jahr noch beschäftigen wird - und knallige sinnliche Lippen (z.B. Rouge d'Armani Nr. 400).
